Salt Wash Road
Am frühen Abend gegen 6 p.m. sind wir von der Clay Hills Road kommend am Zusammentreffen dieser Route mit der Coal Mine Road bzw. der Salt Wash Road angelangt. (12S 0506411 4261697) Salt Wash Road sind wir in den vergangenen Jahren sicher schon zweimal gefahren. Jedes Mal landeten wir in einem Dead End, waren uns nie sicher, ob wir nicht doch eine Spur übersehen hatten? Gerüchteweise soll es eine alte Verbindung in Richtung Last Chance Wash geben bzw. gegeben haben. Dieser Wash wird auch von der Verbindung vom Cathedral Valley zum Cedar Mountain durchquert, eine Verbindung wäre daher durchaus logisch.
Zuerst bewegen wir uns vom Rand der Factory Bench hinunter in die Senke vor dem North Caineville Reef. Höhenunterschied so ca. 30 Meter, es sieht eigentlich nach mehr aus.
Kurz vor dem Reef biegt die Road nach Südwesten ab. Der Untergrund ist schwarzgrau. Helle Flecken werden durch ausgeschiedene Salze gebildet. Die Böden sind locker. Das merkt man sowohl beim Laufen als auch beim Fahren.
Im ersten Moment meint man, dass an vielen Stellen eine Art brauner Kies zu sehen ist. Tatsächlich handelt es sich um Milliarden (?) fossiler Muscheln.
In einiger Entfernung baut sich North Caineville Mesa auf. Ihre nahezu ebene Oberfläche ähnelt einer gigantischen Aussichtsplattform. Der Zugang hinauf auf die Mesa ist schwierig. Entweder am Südwestende von der Utah State Road 24 oder an der nordöstlichen Spitze, dort, wo schon ein Teil der Mesa durch Erosion abgetrennt wurde, wie man im Bild oben sehen kann. Beide Wege sind nichts für Ungeübte. Praktisch kein Schatten, tiefe Abstürze neben den Trails, rund 350 Meter Höhenunterschied.
Rund eine Meile hat sich die Road am Südrand des North Caineville Reefs entlanggezogen, um auf Höhe des Starvation Points durch eine Lücke im Reef in das flache Tal des Salt Washs zu wechseln. (12S 0505240 4260620)
Hier ändert sich die Farbgebung der Landschaft grundlegend. Anstelle von Grauschwarz wird Rot dominant.
Unmittelbar nach der Durchquerung des Reefs dreht die Road wieder in ihre ursprüngliche Richtung ab, folgt dem Salt Wash, der vor der nächsten flachen Kette von Hügeln verläuft. Dahinter der Anstieg der Moroni Slopes. Gelegentlich findet man abzweigende Spuren, die meistens schon nach wenigen Metern enden. Trotzdem kann es sich lohnen, diese zu erkunden. Gute Photomotive sind immer wieder zu finden.
Wie schon der Farbwechsel beim Durchfahren des Reef andeutete - die Rückseite ist rot und das wird auch weitgehend so bleiben.
Der Salt Wash führt meistens Wasser, da er auch aus Quellen gespeist wird. Bis zu einer waren wir vor Jahren einmal auf einer immer schwächer werdenden Spur gelangt, hatten dort aufgegeben. Ob das die alte, gesuchte Verbindungsstrecke war? Salt Wash mündet nicht weit vom Clay Hills Crossing in den Muddy Creek, dort, wo das Flüsschen aus dem Reef austritt.
Die Road überquert den Salt Wash. Technisch bei schönem Wetter kein Hindernis. Die Road wendet sich scharf nach rechts, führt in die nächste Hügelkette nordwestlich des Washs hinein. Vermutlich dient diese Führung dazu, einige Schlingen das Baches zu vermeiden.
Der gesamte Anstieg der Schichtfolgen ist der Aufwölbung der San Rafael Swell zu verdanken. Zwar nicht so steil wie weiter im Norden an The Squeeze oder dem Three Fingers Canyon, aber doch immerhin mit ca. 25 Grad.
Schnell dreht die Road erneut nach Südwesten ab, führt auf eine zweite Furt durch den Bach zu. Nach Süden hin ändert sich die Geologie erneut.
Die neu auftauchenden Strukturen kommen uns bekannt vor. Geologisch sind sie dem Cathedral Valley bzw. der Red Desert verwandt.
Hier an der zweiten Furt folgten wir vor Jahren der vagen Spur in den Salt Wash Canyon hinein. Die Ecke kann man als die südwestlichste Spitze der San Rafael Swell betrachten.
Heute queren wir den Bach, fahren knapp 2 Meilen weiter in südwestliche Richtung. Weiter im Süden erhebt sich die Wood Bench, eine wegelose, höher liegende Region. Südlich davon verläuft die Caineville Wash Road, die den Hwy. 24 mit dem Cathedral Valley verbindet. Eine Verbindung zwischen dieser Road und der, auf der wir uns gerade befinden, existiert nicht.
Unsere Road verlässt den trockenen Wash, dem sie seit der letzten Furt folgte, zieht einen Hang hinauf. Die immer tiefer stehende Sonne - es ist nun ca 6:30 p.m., lässt Rotes immer intensiver aufleuchten. Fast schon kitschig schön!
Ein Zeichen, warum die Road überhaupt existiert finden wir neben der Spur.
Auf dem Bohrlochverschluss findet sich die Kennzeichnung "AMER. METALCLIMAX INC.", also das Unternehmen, das hier sondierte. Es scheint nicht mehr zu existieren. Einzig auf einer kyrillischen Website findet sich ein Hinweis:
US Patent № 3598847, С 07 1 11/00, С 10 m 1/24. Method for making mo- lybdenum naphtenate products/ Larson Melvin L.; заявитель American MetalClimax Inc.;
Ob noch jemand Rechte an der Bohrstelle besitzt?
Die Road führt noch ein kurzes Stück weiter bis zu einer Zunge, die auf drei Seiten von relativ tiefen Gräben/Canyons umgeben ist. Endstation! Der Punkt liegt bei 12S 0500506 4256809.
Herunterlaufen könnte man den Hang, ATV's haben es den Spuren nach ebenfalls riskiert. Bis zum Salt Wash sind es in etwa eine dreiviertel Meile.
Im Süden sehen wir von hier aus die Cliffs der Wood Bench besser. Auch hier wieder unverkennbar Ähnlichkeit zum Cathedral Valley. Ist das die Nummer 3?
Auf dem Rückweg sinkt die Sonne tiefer, das Licht ändert sich weiter. Abendstimmung!
Durch das veränderte Licht kommen die Farben am Durchbruch durch das North Caineville Reef besonders gut heraus.
Nun ist es nicht mehr weit bis zur Coal Mine Road, die uns hinunter auf die UT 24 westlich von Hanksville bringen wird. Noch mehr als zwei Stunden bis Moab.