Well Draw
Neben der UT 24 liegt ca. 13 Meilen südlich der Abfahrt zum Goblin Valley bzw. sechseinhalb Meilen von der grossen Kreuzung in Hanksville entfernt ein View Point. Man hat einige erklärende Informationen angebracht und einfache "Sehrohre" zum Peilen auf die einzelnen Features aufgestellt. Wer hier zum ersten Mal vorbeikommt hält gerne an um sich die Landschaft zu betrachten.
In der Ferne grüsst die Factory Butte, neben der Strasse fällt das Gelände sanft und sandig ab, gibt so einen guten Blick auf die farbenprächtige Big Wild Horse Mesa frei, die sich vom Goblin Valley bis zum Muddy Creek erstreckt. Ja und dann sind da noch diese Gebilde aus Sandstein, die wie Statuen in der Gegende stehen. Merkwürdige Monumente, die man nicht als Hoodoos bezeichnen kann, weil ihnen der obendrauf balancierende Deckstein fehlt. Es dürfte eine geologische Ähnlichkeit mit dem Balanced Rock im Arches National Park gegeben sein, da alle aus Entrada Sandstone bestehen. Die rotbraunen bis hellgrauen Schichtfolgen im Hintergrund werden als San Rafael Group bezeichnet.
Etwas nördlich vom View Point entfernt kann man bei 12S 0528510 4256920 ein Gate im Zaun neben dem Highway öffnen und auf einer relativ sandigen Spur in Richtung der Big Wild Horse Mesa fahren. Vorbei an einer Anzahl steinerner "Monumente" gelangt man zum Well Draw, dem wir auch schon an Mollys Castle begegnet waren.
Wir nähern uns langsam dem tiefsten Punkt des Trails, der unten im Wash des Well Draw liegt. Dahinter steigen die Stufen der Big Wild Horse Mesa an. Das Gebiet dürfte selten von jemandem anderen als locals besucht werden und die Wege wie üblich ihre Enstehung dem Uran-Boom verdanken.
Das Wetter ändert sich! Wie so oft im Südwesten entstehen in kurzer Zeit Wolken, die lokal begrenzte Niederschläge und Gewitter bringen können. Aktuell sieht es zum Glück nicht nach Biltz und Donner aus. Wir werden die Lage allerdings im Auge behalten müssen.(Das Jahr 2009 hatte ganz im Gegensatz zu 2011 eine nur schwach ausgeprägte Monsoonzeit.)
Vielleicht 200 Meter vor dem Wash biegt die nur noch schwach zu sehende Spur nach Norden ab. Sie führt nach den Karten hinauf auf die Big Wild Horse Mesa. Ein weiterer Trail soll dem Wash abwärts folgen und am Muddy Creek enden. Das ist unser eigentliches Ziel, falls es die Wetterlage zulässt.
In der Nähe des Creeks wird die Spur nach Süden dann sehr schwach, ist teilweise zugewachsen. Das spricht nicht gerade für viel Verkehr.
Gut, das wir das Wetter beobachten! Die Wolken über der Big Wild Horse Mesa verdichten sich zu einer bedrohlich dunklen Masse. Noch ist es trocken, es muss auch nicht regnen, aber wenn, dann möchte man nicht im Wash stehen, besonders nicht in einem mit relativ grossem Einzugsgebiet.
Da das Wetter unberechenbar bleibt und es inzwischen um 6 p.m. geworden ist, beschliessen wir umzukehren. Würden wir uns zum Muddy Creek durchschlagen bedeutete das dreienhalb Meilen im Canyon. Erst nach drei Meilen verzeichnen die Karten einen alten Ausstieg. Ob dieser noch befahrbar ist wissen wir nicht?
Der Highway liegt nur eineinhalb Meilen entfernt, es war somit ein kurzer Abstecher. Gelohnt hat es sicht trotzdem und wir sollten nochmal wiederkommen. Auf dem Rückweg sehen wir dann diesen Hügel, aus dem die nächste Generation steinerener Monumente von der Erosion herauspräpariert wird.