Elephant Hill
Aus dem Elephant Canyon kommend erreichen wir den Fuss des schon fast notorisch bekannten Hills. Als wir 1992 das erste Mal mit einem SUV in der Gegend waren - vorher hatten wir schon an anderen Stellen Touren auf Dirt mit dem Pkw unternommen - musste ich natürlich auch zum Elephant Hill. Mit einem 1991er Chevrolet Blazer. Irgendwie wurde einem Angst vor der Strecke gemacht. Zum einen in den Reiseführern, zum anderen im Vistor Center der Needles Area.
Meine Erfahrung im Umgang mit SUVs betrug damals gerade mal 14 Tage, aber immerhin hatten sich bis dato über eine Million Kilometer mit den verschiedensten Fahrzeuge auf meinem Konto aufsummiert. Der Start auf der Ostseite sieht zwar gleich furchteinflössend aus, bei genauerem Hinsehen ist es aber halb so wild. Die Stelle am Beginn ist bei jenen beliebt, die zusehen wollen, wie es denn denen ergeht, die der Trail in Angriff nehmen. Ob sich die Zuschauer selbst nicht trauen?
Dieses Mal ist ziemlich klar, was uns erwartet. Schliesslich ist es mindestens das fünfte Mal, das wir den Trail über den Hill benutzen. Zuschauer haben wir an dem Abend nicht. Den ganzen Tag hatten wir niemanden zu Gesicht bekommen, seit wir den Teer verliessen. Es ist ein Wochentag abends nach 8 Uhr im heissen Juli, da haben die Leute anderes vor.
Der Start heraus aus dem Canyon bereitet keine Probleme. Selbst an den "Stüfchen" hier hat man inzwischen mit Teer nachgeholfen. (Schande über den NPS!) Dabei gibt es hier erst mal nichts was die Strecke diffizil machen würde. Wir halten nochmal an, schauen den Schatten zu wie sie den Canyon hinter uns füllen.
Der Trail hat sich nicht stark verändert, ausser den unsäglichen "Ausbesserungen", die offenbar immer grössere Ausmasse annehmen. Wir finden das auf dieser Strecke völlig unangebracht.
Wir nähern uns einer Schlüsselstelle auf dem Trail, auch wenn man das von dieser Seite leicht übersehen kann. Es gibt eine Haarnadelkurve, die unter normalen Umständen nicht umrundet werden kann. So eine Art Zickzack!
Bergauf muss man hinter diesem Punkt das Fahrzeug auf jedem Fall mit Schnauze voran bewegen, somit ist es wichtig, die Zickzack-Ecke von unten her rückwärts anzusteuern. Für manchen sicher ungewohnt und adrenalinfördernd, insbesondere da der Hang neben dem Trail nahezu senkrecht abfällt. Kommt man oben vom Hill herunter in den Canyon ist das gleiche Procedere nötig, nur gehts dann rückwärts bergab.
Ein Holzschild, in die Jahre gekommen, markiert die Stelle, an der man das Fahrzeug wenden kann/muss, um rückwärts bis zu besagter Spitzkehre hinaufzustossen. Vorsicht, dort, wo das Schild zu finden ist, kann man die Notwendigkeit des Wendemanövers nicht erkennen.
Nach der Fahrt im Rückwärtsgang erwartet uns eine Überraschung. Weiterfahren ist unmöglich, da man genau in die sich dem Horizont nähernde Sonne schaut. Die Sicht auf den Trail ist gleich Null! Immerhin keine langanhaltende Blockade, geschätzt eine Viertelstunde oder 20 Minuten Verzögerung.
Wir setzten uns an die Böschung, schauen den Schatten beim Wachsen zu, geniessen, dass es langsam kühler wird.
Ab hier gibt es keine weiteren Aufnahmen. Als wir weiterfahren können wollen wir eigentlich nur noch nach Moab. Inzwischen ist es halb Neun. Es war ein langer Tag.
Zur Abrundung noch einige ältere Aufnahmen aus 2001, welche die Strecke bis zum Gipfel des Hills zeigen. Klar zu sehen - es braucht keinen Jeep Wrangler.