Lockhart Canyon
Durch diesen relativ flachen Canyon fliesst der Lockhart Wash hinunter zum Colorado River. Ein 4WD-Trail zieht sich durch den Canyon, erschliesst Stellen, an denen geologische Erkundungen zum Auffinden von Mineralien durchgeführt wurden. Gleichzeitig ist sie neben dem Lathrop Canyon auf der anderen Flussseite die einzige Möglichkeit, mit einem Fahrzeug ans Ufer des Rivers zu gelangen. Fast jedenfalls - vor Jahren hätte das funktioniert, in 2011 war das Ufer so zugewachsen, dass es selbst für einen Wanderer nicht ganz einfach war, die letzten vielleicht 50 Meter zurückzulegen.
Luftlinie beträgt die Entfernung vom Abzweig an der Lockhart Basin Road nur knapp 4 Meilen, durch den gewundenen Verlauf des Canyons ist die Traillänge deutlich grösser - das BLM gibt auf dem Wegweiser 6 Meilen an. Solche Zahlen sind als recht grobe Schätzung zu verstehen.
Anfangs bieten sich keine nennenswerten Hindernisse, etwas weiter im Canyon wird es abschnittsweise sandig. Vor Jahren führte das an einer Stelle dazu, dass wir auf dem Rückweg eine kurze Steigung nicht hinaufkamen und uns eine alternative Spur suchen mussten. Im nassen Juli 2011 ist der Sand deutlich tragfester.
Um diese Spitze des Hatch Points schlängelt sich der nördliche Teil der Lockhart Basin Road in Richtung Norden bzw. Hurrah Pass. Kurz nach der Abzweigung, die in den Canyon führt, wird das, was sich Road nennt zum Trail, stellenweise auch zum technisch anspruchsvollen Trail.
Lockhart Canyon wird tiefer - im obigen Bild ca. 50 Meter - aber er wird nie sehr tief. Mehr als 80 Meter sind nicht drin
Es geht dem Abend entgegen, inzwischen haben wir 6:30 p.m. und die Schatten werden länger.
Hinter den hohen Cliffs im obigen Bild verbergen sich zwei benannte Punkte. Zum einen und ganz offiziell der weniger häufig aufgesuchte Canyonlands Overlook, weil er nicht so einfach erreicht werden kann wie die Aussichtspunkte Needles Overlook und Anticline Overlook. Die Strecke ist eher ein Trail als eine Road. Zum anderen gibt es südlich des Canyonlands Overlooks eine hoch aufragende, mit allzu dicke Wand, die die Bezeichung "United Nations Tablet" trägt. Das ist allerdings keine offizielle Bezeichnung. Woher sie stammt ist uns nicht bekannt.
Wir nähern uns der Mündung des Canyons in den Colorado River Canyon. Die letzte halbe Meile gehört schon wieder zum Canyonlands National Park. Ein Schild sucht man hier vergebens, eine Sperre zum Glück auch.
Den grossen Fluss sehen wir erst mal nicht, nur eine grüne Hölle, auch zu Fuss nahezu undurchdringlich. Vor einigen Jahren konnte ich noch ganz einfach auf eine grosse Sandbank gelangen.
Zugegeben - wir haben es nicht ernsthaft versucht, ans Wasser heranzukommen.
Eine Ursache der neuen Begrünung dürfte darin liegen, dass man seit einigen Jahren die überhand nehmenden Tamarisken durch das Aussetzen des Tamarisk Beetles recht erfolgreich bekämpft. So kommt es wieder zu der Artenvielfalt, die früher entlang der Wasserläufe zu finden war, bevor die Tamarisken-Invasion begann.
Vor Jahren hatte es hier so ausgesehen (2 alte, technisch schlechte Diascans):
Es ist schon deutlich nach 7 p.m. als wir uns auf den Rückweg begeben.
Wider mal einer der alten Wege, die Prospectoren und Miner um die Mitte des 20. Jh. im Uranrausch anlegen liessen. Gut möglich, dass der Weg auch weiter zur alten Route durch den Horse Thief Canyon führt. Sollte man mal nachsehen!
Wir erreichen die Lockhart Basin Road ungefährt 20 Minuten vor 8, bekommen den Lockhart Overlook noch einmal in einer anderen, sehr intensiv farbigen Lichtstimmung vor die Linse, bevor wir uns auf den Heimweg machen.