Point Lookout
....und andere Aussichtspunkte.
An der UT 261, die auf Cedar Mesa die UT 95 nahe des Natural Bridges N.M. mit Mexican Hat verbindet und dabei über dem Moqui Dugway führt, gibt es eine Anzahl bekannter und weniger bekannter View Points.
Den meisten Reisenden bekannt ist sicher der Gooseneck State Park, der einen Aus- und Einblick auf die tief eingegrabenen Mäander des San Juan Rivers erlaubt. Er schneidet hier durch den sog. "Monument Upwarp" - Monument Aufwölbung.
Ebenfalls gerne genutzt sind die Parkmöglichkeiten am bergseitigen Ende des Moqui Dugways, weil man sich von hier einen gewissen Einblick in das gelegentlich als "hochgefährlich" beschriebene Gefällestück verschaffen kann. Reine Übertreibung! Man hat von hier oben auch noch einen eher unvollständigen Blick auf das Valley of the Gods, das manchmal auch als kleines Monument Valley bezeichnet wird. Gut zu sehen ist von hier oben die Raplee Anticline, eine Aufwölbung nahe Mexican Hat, die durch ihre sehr ungewöhnliche Farbgebung in hellem Grau und dunklem Violett besticht. Die stark verbogenen Schichten sind geologisch und optisch sehr eindrucksvoll - wenn den der Reisende ein Auge dafür hat, was selten genug der Fall ist.
Manche erreichen noch den Muley Point - bei DeLorme fälschlicherweise als "Mulie Point" bezeichnet - der zwar keinen so guten Blick auf die Goosenecks bietet, aber dafür den weiteren Verlauf des San Juan Rivers zeigt und einen Blick bis zum Monument Valley und Skeleton Mesa im Westen bietet. Die Road dorthin ist zwar ungeteert, aber fast immer auch für ein normales Auto oder ein RV unproblematisch. Nur die letzten Meter muss man ggf. laufen.
Sehr selten wird hingegen Point Lookout besucht. Zum einen benötigt man ein SUV, zum anderen finden die Wenigsten die Zufahrt zur Point Lookout Road, die von der UT 261 nach Westen abzweigt. Abenteuerlust plagt sowieso nur wenige Reisende.
Point Lookout
Man verlässt die UT 261 bei 12S 0593810 4142195 nach rechts wenn man von Norden kommt. Nach eineinhalb Meilen geht es bei 12S 0592662 4140405 nach rechts in Richtung Westen. Alternativ: UT 261 bei 12S 0593506 4139211 verlassen und nach 1 Meile an der zweiten Koordinate links. Noch einmal gute 1,5 Meilen und bei 12S 0590214 4140336 links, jetzt befindet man sich auf der Point Lookout Road. Drei kleine Spuren, die auf den folgenden 3,5 Meilen zur Seite abgehen ignoriert man. 9 Meilen vom Teer entfernt endet die Spur bei ca. 12S 0587530 4127156 am Rand eines tiefen Canyons - Johns Canyon.
Der Boden des breiten Canyons liegt ca. 300 Meter unter der Hochfläche, die Point Lookout darstellt, der nochmals tiefer eingeschnittene innere Canyon addiert weitere 100 Höhenmeter. Auf den 4 Meilen bis zum San Juan River gräbt sich der Wash weitere 300 Meter in die Tiefe.
Muley Point
Die Muley Point Road zweigt bei 12S 0593757 4125997 direkt vor dem Beginn des Moqui Dugway - Gefälles ab, die Dirtroad ist ausgeschildert und normalerweise auch für Pkw befahrbar. 4 Meilen geht es nach Südwesten bis zum Rand von Cedar Mesa über dem San Juan River. Der Höhenunterschied ist gewaltig, ca. 750 Meter! Der Blick geht weit bis zum Monument Valley, Hunts Mesa und dem herauserodierten Vulkanschlot des Aglatha Peaks nahe bei Kayenta. Direkt unter dem Point liegt eine tief eingegrabene Doppelschlinge des San Juan Rivers, die allerdings nicht gut einsehbar ist.
Moqui Dugway
Kurz hinter der Abzweigung zum Muley Point findet man Stellen, an denen man einen guten Blick nach Süden über den Dugway hinweg hat. Das Gefälle hat einen schlechten Ruf. Zugegeben, es ist teilweise ungeteert, aber wirklich gefährlich ist es nicht. Man muss halt die Fahrzeuggeschwindigkeit im Auge behalten, bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe aus "D" heraus runterschalten, um die Bremsen zu schonen. Daran ändert auch nichts, dass man von dem Aussichtspunkt rechts der Strasse einen abgestürzten Lkw und einigen weiteren Schrott sehen kann. Die meisten Besucher werden das allerdings nicht bemerken. Ob es sich tatsächlich um verunglückte Fahrzeuge handelt? In den USA wurden in früheren Jahren gelegentlich auch Altfahrzeuge dadurch entsorgt, dass man sie einfach über Abhänge schob und abstürzen liess.
Die Road wurde im Übrigen während des Uranbooms gebaut, um Trucks eine kürzere Verbindung von den Minen zwischen Natural Bridges und Hite (UT 95) und der Uranium Mill von Mexican Hat zu verschaffen. Die Mill, südlich des San Juan Rivers gelegen, hat ähnlich wie in Moab Millionen Tonnen radioaktiven Abfall hinterlassen. Fährt man auf der US 161 über die Brücke und in Richtung Monument Valley, dann kann man links der Road in einiger Distanz eine farblich ungewöhnliche Stelle - hellgrau - erkennen. Dort liegt abgedeckt die Altlast.
Links der geteerten Strasse sieht man vor dem roten Hügel die Dirtroad, die durch das Valley of the Gods führt. Eine bei Reisenden recht beliebte Strecke, meistens recht einfach zu befahren.
Weiter im Hintergrund liegt die grosse Aufwölbung der Raplee Anticline (auch Raplee Ridge) mit ihrer hellgrau-dunkel violetten Farbgebung. Besonders interessant ist, dass die Schichten nach Westen hin stark nach unten ausbiegen und unter starken Winkel im Untergrund verschwinden. Die Anticline wird vom San Juan River durchbrochen. Auch dieser Canyon ist ziemlich tief - ca. 300 Meter.
Goosenecks State Park
Der Goosenecks State Park wird gerne auf Touren, die Monument Valley einschliessen, mitgenommen. Er liegt nicht allzu weit entfernt, der Aufenthalt beansprucht nicht sehr viel Zeit.
Dreienhalb Meilen nördlich von Mexican Hat zweigt die UT 261 ab. Schnell ereicht man die UT 316 bei 12S 0599514 41173467, bis zum Parkplatz sind es nochmal 3,5 Meilen.
Man befindet sich in der Mitter dreier enger Flussschleifen, die sich in den Monument Upwarp eingegraben haben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit waren sie schon von dem in einer Ebene mäandernden River angelegt, bevor das Land sich zu heben begann. Heute liegt der River 300 Meter unter dem umgebenden Gelände.
Kommt man zu spät am Tag werden Aufnahmen zum Glücksspiel, weil man gegen die Sonne photographieren muss. Vormittags ist die Situation deutlich entspannter.
Wer die nötige Kondition besitzt und mit einen SUV unterwegs ist, kann ungefähr 1 Meile (Luftlinie) flussab über den Honaker Trail zu Fuss bis zum Flussufer absteigen, muss aber die 365 Meter Höhenunterschied auch wieder hinauf. Kein Schatten!
Wie sieht es mit Möglichkeiten, die Goosenecks von der Westseite zu betrachten aus? Nicht ganz einfach. Es gibt eine Anzahl Spuren, viele davon offensichtlich schon lange nicht mehr genutzt und an manchen Stellen nur noch zu erahnen. Eine davon zieht westlich des Alhambra Rocks - ein vulkanischer Dike ähnlich den vulkanischen "Mauern" rund um den Shiprock, NM - in Richtung der südlichsten Schleife und weiter vorbei an der Mendenhall Loop, wo ein früher Siedler nicht allzu weit über dem Fluss eine steinerne Cabin errichtete.
Eine weitere Spur zielt auf das Neck der südlichen Schleife, eine dritte endet in einiger Entfernung vom Neck der nördlichen Schleife. Man braucht gutes Kartenmaterial und ein GPS zur Navigation.
Alle Punkte werden von der US 163 westlich von Halchita angefahren, nach Toren im Zaun muss man suchen. In jedem Fall hat man auch nochmals einen interessanten Blick auf die Raplee Anticline.