Letzte Aktualisierung: 22 May 2018

Cowboy History

Bevor es in die Swell geht gehen wir tanken und einkaufen. Das tägliche Ritual. Dann noch einmal zurück ins Haus, weil einige Dinge in die Fridge gehören.

Zurück in die Town wählen wir die ruhigen Strassen abseits der US 191, fahren erst im Stadtzentrum auf die Hauptstrasse northbound in Richtung I 70 und Green River. Viertel nach zwei sind wir kurz vor Green River, hören ZZtop - Gun Love - und geniessen die 35-36° C draussen im gut klimatisierten Fahrzeug. Weil Henry, the Hummer einen grossen Tank bei gleichzeitig recht kleinem Durst hat, verzichten wir in Green River aufs Nachfüllen.

Grössere Photos 1200 Px
Moab Visitor Center
Dunkelrot Metallic ist offenbar die Auto-Modefarbe in 2009.
Moab San Jose Road
Backroads in Moab haben ihren eigenen Charme - auch wenn es ein Junkjard ist, der die Strasse säumt.
Woody
Woody, unser langjähriger Begleiter hört ZZTop.
I 70 bei Green River
Beware of low fuel! Angeblich die längste Interstate-Strecke in den lower 48 ohne Service!
I 70 östlich der San Rafael Swell
Östlich der Ausfahrt zur UT 24 nach Hanksville - das Reef der Swell grüsst.
Spottet Wolf Canyon
Spottet Wolf Canyon.

Der Anstieg auf die Swell hat es in sich. Vom San Rafael River, den man kurz vor dem Reef überquert bis hinauf auf die Ebene des Indian Flat - dort wo sich die Exit 131 befindet - sind es mehr als 700 Meter Höhenunterschied auf 26 km (15,5 Meilen). Danach geht es nochmals 200 Meter höher, bevor die Interstate ihren Scheitelpunkt nahe dem Ghost Rock in über 2.200 Metern über dem Meer erreicht.

Wir verlassen die Interstate bei Mile 131 - dieselbe Ausfahrt, die viele Reisende zu Swaseys Cabin oder zum San Rafael River und dem Buckhorn Wash führt.

Roadtrain; I 70
Solche "Roadtrains" scheint es nur in Utah zu geben.
Interstate 70
America - "always on the move"!
Exit 131; Interstate 70
Exit 131, der Ausgangspunkt für einige Touren durch die Swell. Vorsicht: Namenlose Ranch Exits werden sehr spät angekündigt.
The Wikiup
"The Wikiup", eine Landmark nördlich der Exit 131.

Die San Rafael Swell kann auf fast 250 Jahre Geschichte mit weissen Besuchern zurückblicken. 1765 enstand unter Juan Maria de Rivera der erste Teil einer Handelsroute von Santa Fe nach Los Angeles. Dieser "Weg" durchquerte die Swell dort, wo heute der sog. "Green River Cut-Off" verläuft, diese ungeteerte Verbindung zwischen der US 6 nördlich von Green River und dem Castle Valley bei Castle Dale.

Später kamen die Mormonen, besiedelten das Castle Valley im Westen und drangen auch in die Swell vor. Zu einer Besiedelung im eigentlichen Sinn kam es nicht, aber als Weideland und auch wegen Rohstoffen wurde das Land genutzt. Und da gab es noch stattliche Herden wilder Pferde. Familien wie die Swaseys betrachteten die Swell als ihre Land. Einer von ihnen, Joe Swasey, errichtete Swaseys Cabin, - eine Blockhütte - und lebte zeitweise darin.

Die Swaseys veranstalteten so genannte Roundups, bei denen Wildpferde eingefangen wurden. Nicht nur für den Eigenbedarf, der Verkauf der Tiere brachte auch Geld. Besonders im Kernland der Swell richtete man mehrere Plätze ein, an denen die Tiere eingepfercht werden konnten. Wichtig war Wasser, um die Tiere versorgen zu können. Im Georges Draw, knapp 4 Meilen ostsüdöstlich von Swaseys Cabin gibt es eine solche Stelle (davon wussten wir aber an diesem Tag noch nichts!), eine andere befindet sich am sog. Tan Seep nur rund 0,2 Meilen neben der Route von der I 70 zum Reds Canyon. Da wollen wir als erstes hin.

Family Butte
Family Butte, eine Landmark auf der Hochfläche der Swell - rechts dahinter Square Top.

Ungefähr dort, wo nach links erneut eine Road in Richtung Temple Mountain und Goblin Valley abzweigt, führt ein Weg nach rechts zum Tan Seep.

Tan Seep
Unterhalb dieses Cliffs liegt die Wasserstelle.
Tan Seep
Wenige Meter weiter befindet sich der alte Platz, an dem die Wildpferde in einen recht primitiven Corral getrieben wurden.

Der nahe gelegene Seep reichte wahrscheinlich alleine zur Versorgung der Tiere nicht aus. Man grub einen Brunnen, schützte ihn mit einer einfachen Hütte.

Tan Seep
Brunnenhaus am Tan Seep.
Brunnenhaus am Tan Seeo
Wasser gibt es immer noch.
Tan Seep: Ant Hill
Ameisen - wo sie siedeln wächst nichts!

Ameisen gibt es in den trockenen Gebieten des Südwestens häufig. Sie bevorzugen freie Flächen. Immer wieder findet man die Hügel direkt auf einem Trail. Liegt der Bau innerhalb dichteren Bewuchses, halten die Tiere die unmittelbare Umgebung zum Hügel frei von Pflanzen.

Noch erwähnenswert: Tan Seep liegt in einem flachen Wash, der den hübschen Namen "Little Ocean Draw" trägt. Warum? Keine Ahnung! Jedenfalls ist es der Oberlauf des Chute Canyons, eines der gewaltigsten Slots der gesamten San Rafael Swell. Für seine Durchquerung soll man angeblich 10 - 12 Stunden benötigen (ca. 15 Meilen Länge) . Die Tour wird als sehr technisch und sehr schwer beschrieben. Es soll aber möglich sein, von Norden - Taylor Flat - ein Stück hinein zu wandern, bis man auf Hindernisse trifft, die für den normalen Hiker nicht zu überwinden sind.

Weitere Slots existieren hier oben, z.B. Baptist Draw, der in den Chute Canyon einmündet. Da wir keine technisch orientierten Canyoneers sind, wollen wir uns die Slots von oben ansehen. Dazu gibt es einen wenig bekannten View Point.........

Karte:

Routenkarte
www.delorme.com