First Woman on Moon?
Schon mal etwas von Lunar Canyon gehört?
Im Zusammenhang mit dem 3D-Trail bzw. Hidden Canyon Overlook stiessen wir auf diese Bezeichnung. Angeblich eine Tour, die auf dem Programm der Easter Safari stünde. Gleichzeitig solch merkwürdige Andeutungen wie "Fahren Sie dort nur hin, wenn Sie jemanden dabei haben, der schon mal dort war!" Das reizt natürlich zum Widerspruch, denn irgend jemand musste ja mal als Erster dort gewesen sein. Warum also sollte man das nicht nachvollziehen können.
Ob der Name offizieller Natur ist darf getrost bezweifelt werden.
Und wo liegt der rätselhafte Ort? Mehr, als dass er nördlich des Hidden Canyon Overlook Trails sein sollte, bekamen wir erst einmal nicht heraus. Helfen die Karten? Ja, die USGS-Topomaps liefern zusätzliche Informationen. Da liegt ein Einschnitt in den Blue Hills der Lunar Canyon sein könnte.
Wir sind sowieso spät dran, also weit wird es heute nicht von Moab weggehen. Da könnte dieser rätselhafte Canyon durchaus ein Ziel sein. Fahren wir los! Eine Meile südlich des Canyonlands Airfields biegen wir bei 12S 0609700, 4289422 nach links auf die Blue Hills Road ab. Die könnte uns auch zu Hidden Canyon und dem Bartlett Wash führen, aber heute suchen wir eben mal diesen rätselhaften Canyon.
Bei ca. 12S 0604153, 4289182 verlassen wir die Blue Hills Road nach links. Die erste Spur führt uns ins Nichts, endet an einer Art Corral. Umkehren, die andere Spur nach links ausprobieren. (ca. 12S 0603968, 4288754) Hier kommen wir weiter, die Strecke ist allerdings extrem steinig und diese Steine sind scharfkantig!
Es dauert nicht sehr lange und der Luftdruckmonitor meckert! Wir befinden uns gerade auf Höhe der Brink Spring. Ein Plattfuss kündigt sich an. Aussteigen, messen! Vorn links sitzt das Problem. Fix-A-Flat rein und abwarten. Nachpumpen. Erst mal scheint alles ok, wir fahren weiter. Nach vielleicht einer halben Meile sind wir sicher - wir haben Lunar Canyon gefunden!
Wir befinden am Rand einer Art weisser, steinerner Schüssel, einem Krater entfernt ähnlich. Anzunehmen dass der Name entweder daher kommt oder von der völligen Kahlheit des Gebiets abgeleitet ist.
Die Routenfindung über die Steinfläche ist nicht offensichtlich, man muss suchen! Wir sehen am gegenüber liegenden Hang der "Salatschüssel" eine Spur im roten Erdreich, die über dem dahinter liegenden Kamm verschwindet.
Ist es hier schön? Geschmacksache, wir haben schon attraktivere Plätze gefunden. Diese Steinschüssel hat etwas Eigenartiges, aber wieso man hier nur mit jemanden herkommen soll, der Erfahrung mit der Gegend hat, das können wir nicht so ganz verstehen? An sich liegt alles klar vor Augen, lediglich die richtige Spur über den Slickrock muss man suchen. So schwer ist es nicht, diese zu entdecken.
Wir fahren über den Hügel und entdecken die nächste Schüssel. Grösser als die erste und nicht ganz so kahl.
Inzwischen ist klar, die Sache mit dem Fix-A-Flat funktioniert mal wieder nicht auf Dauer. Man kann davon ausgehen, dass der Luftverlust zumeist lediglich vermindert wird. Richtig abdichten gelingt selten genug. Trotzdem haben wir es an Bord, man kann man sich damit noch eine ganze Zeit über die Runden helfen.
Kompressoren sind ein Thema für sich! Die billigen aus den Supermärkten werben zwar mit unheimlichen Drücken, können die aber beim Volumen eines SUV-Reifens nicht erzeugen. Da kann das Aufpumpen auf (eigentlich noch zu geringe) 25 psi schon mal eine geschlagene Stunde dauern und man riskiert, dass der völlig überlastete Kompressor den Hitzetod stirbt (haben wir erlebt!). Diese Billigprodukte sind für Fahrräder und Luftmatrazen ok, aber eben nicht für solche Reifen.
Wir haben inzwischen Besseres an Bord, so dass uns solche Ungemach hoffentlich nicht nochmal widerfahren wird. Das Ding macht auch keinen so elenden Radau wie die billigen Ausführungen.
Weil wir wissen, dass der Reifen nicht dicht zu kriegen sein wird, brechen wir die Tour hier ab. Vielleicht ist bei Chips Grand Tire ja noch jemand da? Könnte aber knapp werden, da wir schon späten Nachmittag haben.
Bevor wir zurückfahren gibts noch das eine oder andere Photo....
Hat Lunar Canyon die Erwartungen erfüllt? Irgendwie halten wir nach dem Besuch das Getue darum für ziemlich übertrieben. Trotzdem gut, dass wir mal dort waren, sonst wären wir dem Phantom noch länger nachgelaufen. Am nächsten Tag konnten wir dann feststellen, dass man zumindestens eine der "Schüsseln" von der US 191 in der Nähe des Airfields sehen kann.
Tja, bei Chip trafen wir niemand mehr an. Also runter mit dem schwächelnden Reifen und das Ersatzrad drauf. Am nächsten Morgen war auch noch ein Tag....