Pace Hill
Vor Castle Valley hat die Natur ein Hindernis gesetzt - Pace Hill!
Fährt man auf der UT 128, der River Road entlang des Colorado Rivers würde man ohne das die Strassenabzweigung markierende Schild das Castle Valley kaum bemerken. Von Moab kommend fährt man unterhalb des mehr als 400 Meter aufragenden Mat Martin Points entlang. Nach Süden hin kann man den Anfang des Porcupine Rims erahnen, dann kommt schon die nächste Erhebung - Pace Hill.
Zwischen ihm und dem Porcupine Rim quetscht sich der Castle Creek hindurch. Hier hatte sich die spanische Expedition im 18. Jh. durchgequält, war ganz überraschend am Colorado River gelandet. Einen Blick ins Valley erhält man nicht. Die Ostflanke des Hills geht in den Fuss der Parriott Mesa über und auch diese mehr als 100 Meter hohe Barriere verwehrt den Blick.
So erscheint es auch logisch, dass das Valley nicht vom River aus besiedelt wurde, sondern über die LaSal Mountain Loop oder genauer gesagt die Strecke, die heute so genannt wird.
Die Anbindung an etwas zivilisiertere Orte war schwach, die Tour nach Moab (oder zurück) dauerte jeweils einen Tag, da überlegt man sich schon, ob der Trip nötig ist.
Andere Orte waren ähnlich schwer zu erreichen, insbesondere, wenn es viel Schnee in den Bergen gab. Sid Pace berichtet von solch einem Trip, der ins Dolores River Valley südlich von Gateway führen sollte. Der Weg über die heutige Gateway Road - sie führt bis auf ca. 2.500 Höhenmeter - war unpassierbar. So entschied man sich, durchs Professor Valley zum Onion Creek, diesen hinauf ins Fisher Valley zu reiten und den Hide Out - Trail zu nehmen. (Dieser Trail ist für abenteuerlustige und sachkundige 4Wheeler sehr empfehlenswert!). Durch den Cottonwood Canyon - dieser Name kommt oft vor - hinunter in den Dolores Canyon. Letztere Strecke gehört heutzutage teilweise zum Kokopelli Trail für Mountain Biker.
Eine weitere Route führte zwar auf direkterem Weg nach Moab, war aber technisch sehr anspruchsvoll. Man nahm die heutige UT 128, bog dann hinauf auf den Mat Martin Point ab (heute eine Mountain Biker - Route in umgekehrter Richtung) und quälte sich auf der so genannten "Heavenly Stairway" über den Rim hinab ins Valley. Nicht ungefährlich! 300 Meter Höhenunterschied, für Wägen unpassierbar, selbst für Packtiere nicht ohne!
Irgendwann hatten die Bewohner der Rock Pile - bzw. Pace Ranch genug von der Situation. Die Road entlang des Colorado Rivers war zwar auch keine Rennstrecke, aber wesentlich kürzer und weniger gefährlich als der Weg über die Berge, wenn man nach Moab gelangen wollte.
Man erkundete eine mögliche Route, spannte einen Grader hinter ein Team Pferde und baute einen Weg aus dem Valley über die Ostflanke von Pace Hill, der damals vielleicht noch nicht so genannt wurde, durch den Bau aber seinen Namen weg hatte, weil die Pace's federführend waren. Ihre Ranch lag ja auch direkt südlich des Hills.
Die heutige UT 128 wurde 1901/02 als Toll Road gebaut, man musste also Maut bezahlen. Sie verlief ab der Ferry in Moab entlang des Rivers zur Dewey Ferry - die Bridge wurde erst 1916 erbaut - und von dort weiter bis nach Cisco. 1920 wurde die Road neu trassiert, um Überschwemmungen zu begegnen. 1921 erfolgte die Benennung als UT 128. Lange Zeit blieb sie ungeteert. 1989 kam die Deklaration als Scenic Byway.
Quellen:
- Steve Allen: Utah's Canyon Country Place Names; First Edition 2012
- Canyon Legacy: Journal of the Dan O'Laurie Museum, Moab No 8