Horse Bench Reservoir
Wir kommen über den Flint Tail vom Waterhole Flat. Nachdem wir die grosse Steigung hinter uns gelassen haben, liegen noch 80 unbefestigte Meilen vor uns bis wir bei Green River Teer erreichen werden.
Es ist inzwischen 6 p.m. und bis Green River werden wir - stramm gefahren - um die zweieinhalb Stunden benötigen. Immerhin ein Schitt von mehr als 30 Meilen/Std.
Die Strecke ist nicht immer das grosse Highlight, mehr eine notwendige Fahrdistanz. Trotzdem erfordert sie Aufmerksamkeit, besonders am Abend und noch mehr in der Dunkelheit, in der wir auch schon unterwegs waren. Grund sind Rinder, die plötzlich auf dem Weg stehen und Pronghorn Antilopen, welche ohne Vorwarnung vors Fahrzeug springen können.
An die Strecke haben wir auch ohne Dunkelheit unsere ganz eigenen Erinnerungen aus 1992, als wir mit einem technischen Defekt liegen blieben.
Bis Hans Flat ist alles wie gewohnt, nördlich der Ranger Station hat es viel Sand auf die Road geweht. Anhäufungen am Rand müssen umfahren werden. In der Gegend der Zufahrt zum Horseshoe Canyon - Bezirk des Canyonlands N.P. (bei 12S 0569135 4260880 - The Mailbox) ist es entsprechend sandig. Die Gegend heisst auch Antelope Valley.
5 Meilen weiter passieren wir die Abzweigung in Richtung Keg Knoll, die auch die Zufahrt zum Five Opening Arch darstellt, nochmal 7 Meilen und wir erreichen die Gegend des Trin Alcove Bends und Entrada Gap. Interessiert uns heute abend alles nicht mehr. Bei 12S 0574470 42120035 überqueren wir den San Rafael River. 0,2 Meilen nördlich der Bridge für ein Trail nach Osten zum Chaffin Geysir, der aber vermutlich inzwischen nicht mehr springt. Die Chaffin Ranch - Ghost! - findet man etwas mehr als 1 Meile von der Road entfernt.
Die Road verläuft hier auf dem Boden eines alten Rincons des Green Rivers, was man allerdings leicht übersehen kann. Zwei Steigungsstücke - eines mit scharfen Kurven - führen uns eine Etage = ca 100 Meter höher und dort oben an den Rand des nächsten Rincons. Der Fluss muss hier in der Vergangenheit sehr viel stärker mäandert haben als heute.
Noch einmal 7 Meilen und wir landen am Horse Bench Reservoir. Kurz zuvor, bei 12S 0574470 42120035 zweigt ein Trail nach Osten ab, der bis zum Ufer des Green Rivers führt. Die farbigen Morrison-Formationen nördlich des Weges tragen den Namen Fossil Point. Hier sollen entsprechende Funde möglich sein.
Rund um das Reservoir findet man weitere Morrison Formation. Die 60-80 Meter hohe Geländestufe zieht sich über ca. 9 Meilen bis hinüber zur UT 24 und westlich der Strasse als Shadscale Mesa noch einmal 5 Meilen bis zum San Rafael Reef. Zwischen dem Reservoir und der UT 24 verläuft auf dem niedrigeren Niveau ein nicht ganz einfach zu folgender Trail.
Auf den ersten Blick meint man, das Reservoir enthält einiges an Wasser. Das ist allerdings ein Trugbild, es ist trocken, höchstens matschig. Aber die Oberfläche schimmert wie ein Wasserspiegel. So eine Art Fata Morgana.
Vermutlich ist das Reservoir schon seit vielen jahren nicht mehr nutzbar.
Die Desert Trumpet ist nur im Frühjahr grün, dörrt danach schnell ein und bleibt als bis zu einen halben Meter hohes, braunes Relikt stehen. Der Name leitet sich von den Verdickungen in den Stielen ab. Was im Bild so gut wie nicht zu sehen und auch unter besseren Lichtverhältnissen nur schwer aufzunehmen sind die winzig kleinen gelbweissen Blüten an den Spitzen. Gelegentlich trifft man in der Wachtstumsperiode Hänge an, die regelrecht grün leuchten - alles Desert Trumpets. Eine Pflanze, die auch mit extram kargen Böden zurechtkommt.
Die gesamte Gegend - Horse Bench - stellt ein interessantes Badland dar. Das gilt aucg für den östlich liegenden Fossil Point und den Trail bis zum Green River.
Jetzt geht es über die letzten 9 Meilen bis zur geteerten Flughafenzufahrt von Green River und noch einmal ca 2,5 Meilen bis zur Main Street in der Town.
Noch eine dringende Warnung:
Eine knappe Meile nördlich des Reservoirs steigt die Road eine Geländestufe hinauf. Dort oben verläuft sie schnurgerade, ist meist in einem Zustand, der auch 50-60 mph erlaubt. Das kann zur Falle werden! Nach gut einer Meile endet die Gerade in einer nahezu rechtwinkligen Linkskurve in einem Steilhang. Davor befindet sich eine Kuppe, so dass die Biegung nicht rechtzeitig sichtbar ist und die Warnschilder stehen erst hinter dem Hügel - viel zu spät sichtbar! Hier hat es schon einige schwere Unfälle gegeben.