Outer- Middle- Inner Portal
(Ogden)
Ghost Towns im Westen hatten zumeist eine wirtschaftliche Grundlage in Farming/Ranching, Mining oder durch die Eisenbahn. Fiel die Grundlage weg, starb der Ort mehr oder weniger schnell. Manche vegetieren weiter wie z.B. Thompson Spring an der Interstate 70, früher durch Mining und Railroad, heutzutage durch eine Gas Station und eine Niederlassung der Strassenbaubehörde.
Es gibt Ausnahmen bezüglich der Bestimmung und eine davon liegt an einer vielbefahrenen Touristenroute, wird aber kaum wahrgenommen. Die Zufahrt zum Needles District des Canyonlands National Parks - UT 211 - zweigt am Church Rock von der grossen US 191 ab, führt nach Westen. Die öde Gegend wird Dry Valley genannt, das trifft die Sachlage ziemlich gut.
Südlich der Strasse befinden sich einige Gebäude im fortschreitenden Verfall. Wege führen zu ihnen, auch der Turm eines Windrads, vermutlich für eine Wasserpumpe, ist noch zu sehen. Es sind die Reste von Ogden, einer 1933 gegründeten Ansiedlung. 1977, am 30. September war das Ende gekommen, als der letzte Einwohner der Siedlung Hinterlassenschaften der zwei Jahre zuvor verstorbenen Gründerin, Marie Ogden versteigerte.
Insgesamt bestand Ogden aus drei Gruppen von Gebäuden. Outer Portal nachhe des George Rocks, der eine halbe Meile westlich der US 191 neben der Canyonlands-Zufahrt liegt, Middle Portal ca. 1,2 Meilen weiter westlich und Inner Portal nochmal 1,5 Meilen weiter am so genannten "Photograph Gap". Hier lebte auch Marie Ogden.
Wie kam es zur Siedlungsgründung?; Marie Ogden stammte aus New Jersey, war Witwe eines 1929 verstorbenen Versicherungsmanagers. Sie hatte eine gute Bildung genossen und wandte sich nach dem frühen Thesen überzeugt hatte, gründete sie hier draussen im Südosten Utahs eine Kolonie, die sich auch "Home of Truth" nannte.
Dry Valley war offenes Land, auf dem jeder siedeln konnte, aber als Lebensgrundlage taugte es nur bedingt. Da war einfach zu wenig Wasser und nur unfruchtbarer, sandiger Boden. Also versuchten die Siedler, die wesentlich besser gelegenene Dugout Ranch im Canyon des Indian Creeks zu erwerben. Der Besitzer verlangte 500.000$, keine überzogene Summe. So viel konnte die Gemeinde nicht aufbringen, wollte ihm bei einer Abtretung als Gegenleistung ein ewiges Leben versprechen. Al Scorup war nicht zu überzeugen! So blieb alles wie es war und die Gruppe schlug sich weiter im Dry Valley durch.
Man nimmt heute an, dass die Siedlung nie mehr als 100 Menschen beherbergte. 1934 kaufte Mrs. Ogden die einzige Zeitung der San Juan County, San Juan Record, fungierte als Herausgeberin. Geld kam aus verschiedenen Quellen herein, sie gab z.B. Klavierstunden. Bizarre Geschichten wie die Mumifizierung eines Mitglieds der Gruppe runden das lückehafte Bild etwas ab.
Man gedachte, die mumifizierte Tote bei passender Gelegenheit wieder zum Leben zu erwecken. Als der Sheriff von der Sache Wind bekam, besuchte er und einige andere Offizielle die Home of Truth - Leute, die Abordnung befand, es bestehe keine Infektionsgefahr und liessen es gut sein, da viele Leute in der San Juan County zuhause ja auch alte Indianer-Mumien herumliegen hatten. Wo war der Unterschied?
Das mit der Wiedererweckung ging dann daneben, man verbrannte die Tote schliesslich auf einem Scheiterhaufen. Irgendwie war das dann auch der Anfang vom Ende der Kolonie.
Das Haus der Mary Ogden und weitere Gebäude in der Nachbarschaft haben nun offenbar einen neuen Besitzer, werden restauriert. Anscheinend zieht hier doch noch einmal Leben ein.