Waterpocket Fold
Die Notom Road führt uns von der UT 24 nach Süden. Immer entlang des mächtigen Reefs der Waterpocket Fold. Wir wollen zum Burr Trail, um über den Dugway hinauf auf das Hochland westlich der gewaltigen Geländestufe zu gelangen.
Zu unserem Erstaunen sind die ersten Meilen der Road frisch geteert. Das finden wir nicht so gut, kannten wir doch die Strasse schon, als sie gelegentlich für Pkws schwierig wurde. Offenbar haben sich einige der Ranches, die hier entlang der Fold liegen, zu Guest Ranches entwickelt. Da will man wohl den Touristen die Anreise erleichtern.
Weiter im Süden erweist sich die Road als recht frisch gegraded. In der Nähe des Strike Valley Overlooks halten wir einmal mehr an um einige Aufnahmen der Cliffs zu machen. Die Sägezähne der aufgestellten Gesteinsschichten faszinieren uns jedesmal wieder aufs Neue.
8Die Kreuzung zum Burr Trail ist nicht zu verfehlen! Rechts ragt eine weitere Serie Zähne gen Himmel, wie von Würmern zerfressen. Hoch darüber der Bogen des Peek-a-boo Rocks.
Die Steigung des Burr Trails hinauf auf die Hochfläche überwindet auf rund einer Meile Wegläng ca. 200 Höhenmetere mit Hilfe von 6 Haarnadelkurven. Der Erbauer und Namenspatron des Trails hörte auf die Vornamen John Atlantic. Letzteren erhielt er, weil er während einer Schiffspassage geboren wurde. Heute trägt die Fähre, die zwischen Bullfrog und Halls Crossing pendelt, seinen Namen.
Der Winkel, um den die Gesteinsschichten des Reefs verkippt sind, beträgt um die 32 Grad. Schön zu erkennen, wenn man mitten in der Steigung anhält und sich umsieht.
Ca. 2 Meilen hinter den Switchbacks entdecken wir einen einsamen Picknicktisch neben der Road. Zeit für ein Lunch. Wir richten uns an dem Tisch ein. Kurz darauf fährt ein Pickup aus Richtung Boulder kommend an uns vorbei, wird langsamer, stoppt schliesslich ganz, setzt wieder zurück. Der Fahrer will offensichtlich etwas von uns.
Ein Mann von Anfang, Mitte 50 steigt aus, fragt, ob er sich mit zu uns setzen darf? Natürlich, warum nicht? Die Unterhaltung ergibt, dass er ein Lehrer-Ausbilder aus der Gegend von Chicago ist, der freie Tage im Südwesten auf der Suche nach geologisch interessanten Plätzen verbringt. Er ist allein unterwegs.
Er fragt wo wir herkämen? Von der UT 24 herunter. Genau da wolle er hin, wäre sich nun aber nicht sicher, ob er da mit seinem (4WD) Pickup noch durchkäme? Wir bejahen, die Road ist frisch gegraded, Schwierigkeiten sind keine zu erwarten, solange es trocken bleibt. Mir erscheint es so, als wäre er etwas erleichtert. Noch ein wenig Small Talk, er verabschiedet sich, will weiter.
Auch wir brechen langsam unser Lunch ab, räumen die Utensilien wieder ins Auto. Dabei wird mir klar, warum er überhaupt anhielt und fragte. Unser Fahrzeug, Henry der Hummer, stand gut sichtbar neben der Strasse und war recht dick mit angetrocknetem Schlamm bedeckt. Am Himmel im Norden - dort wo er hinwollte, hingen tiefschwarze Wolken. Da fragt man doch besser mal nach! Recht hatte er - was er nicht wissen konnte, der Dreck war schon Tage zuvor aufs Auto geraten.
Wir wollen nun bald nach Süden, um in das Gebiet zwischen der südlichen Waterpocket Fold und dem Escalante River zu gelangen.