Hidden Valley
Den Blue Notch Canyon als Zugang zum Ufer des Lake Powells haben wir mehrmals besucht und dabei immer wieder die Farbigkeit der Sedimente unterhalb der Wingate-Deckschichten sehen können. Diese Schichten zogen Miner nach dem WW II magisch an, denn sie versprachen Reichtümer in Form von Uran und Vanadium.
Jenseits der Cliffs, die die zum Colorado River hin abfallenden Canyons vom White Canyon trennen - dort führt der Bicentennial Highway UT 95 entlang - lag einer der grossen Erzproduzenten, die Happy Jack Mine. Also war es nur folgerichtig, auch auf der anderen Seite zu suchen. Erfolg hatte man auch hier zumindestens im Blue Notch Canyon, wenngleich in geringerem Umfang. Die Happy Jack Mine wurde bis in die 70er Jahre des 20. Jh. betrieben, wird auch heute noch in gewissem Umfang instandgehalten. Interessant ist, das sie eigentlich als Kupfermine begann, aber nie sonderlich gute Erträge abwarf, da das mit Uran versetzte Kupfererz nicht gern weiterverarbeitet wurde. Nach 1945 änderte sich die Lage dann gründlich - Uran wurde zum hauptsächlich produzierten Material und Kupfer zum Abfall.
Im oberen Abschnitt teilt sich der Blue Notch Canyon in zwei Arme. Der südliche wird als Hidden Valley bezeichnet, weil seine Existenz (ohne Karten) nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Zugänglich ist dieser schmälere und steilere Teil des Canyonsystems nur aus dem Blue Notch Canyon heraus. Eine anfangs relativ gute Dirtroad, die nach einigen Meilen zum 4WD-Trail wird zweigt bei 12S 0555550 4177792 von der Hauptroute im Blue Notch nach Süden ab, biegt in den etwas versteckt liegenden Arm ein. Nach guten 4 Meilen überquert sie fast am Ende des Canyons den relativ steil eingeschnittenen Wash um auf dessen Südseite wieder zurück in Richtung Blue Notch Canyon zu führen. Sie endet - nach den Karten - auf einer hoch gelegenen Fläche über dem Wash im Hauptcanyon. Wie weit die Strecke aktuell befahrbar ist, muss man vor Ort abschätzen.
Das Hidden Valley zu erkunden lohnt sich besonders am Nachmittag, zum Beispiel auf dem Rückweg vom Ufer des Stausees. Bei schon tiefer stehender Sonne kommen die verschiedenfarbigen Sedimente besonders gut zur Geltung.
Bei unserem Besuch haben wir nach einiger Zeit umgedreht, um nicht auf der Südseite des Washs ziemlich genau gegen die schon relativ niedrig stehende Sonne zu fahren. Das ist im Allgemeinen nicht sehr angenehm. Es dürfte somit besser sein, einen Besuch zeitlich etwas früher zu legen.