The Dike
Die Westflanke der San Rafael Swell ist weniger prominent als das steile, eindrucksvolle Reef der Ostseite. Daher wird diese Seite auch weniger bereist. Von den angrenzenden Gebieten des Castle Valleys oder Mussentuchit Flat/Last Chance Desert ist die Aufwölbung oft kaum wahrnehmbar. Das schroffe Reef bildet hingegen im Bereich der UT 24 (I 70 - Hanksville) eine beeindruckende Kulisse.
Eine sanftere Landschaft im Westen bedeutet nicht, dass Highlights fehlen. Sie liegen nur nicht so auf dem Präsentierteller.
Wir hatten etwas von einer interessanten Location gehört, die südlich der Interstate 70 liegen sollte. In der Gegend waren wir schon zuvor unterwegs, hatten die Roads als Verbindung zum Cathedral Valley genutzt. Leider brachte uns das Kartenstudium nicht weiter, denn verschiedene Landkarten widersprachen sich in Bezug auf Roads oder besser gesagt Trails. Also würde uns nichts anderes übrig bleiben als selbst zu suchen. Im Übrigen haben wir bis heute keine Karte gefunden, die den gesamten Weg zeigt.
Wir überquerten die San Rafael Swell auf der I 70, kreuzten den Eagle Canyon auf den grossen Bogenbrücken, passierten die Ausfahrt zum Moore Cutoff. Dann senkt sich die Fernstrasse über die Westflanke hinunter auf niedrigeres Niveau. Kurz bevor die Fernstrasse den tiefsten Punkt erreicht findet sich die Ranch Exit 111, die erst eine halbe Meile zuvor angekündigt wird. Dort fahren wir ab. Über die Brücke gelangen wir auf die Südseite der I 70 bzw. die Dirtroad in Richtung Cathedral Valley.
Die hier gezeigten Bilder stammen aus verschiedenen Jahren und Touren mit starken Unterschieden bei den Wetterverhältnissen.
Die Road befindet sich meistens in gutem Zustand, so dass sie auch mit einem normalen Pkw befahren werden kannt. Trotzdem sollte man auf Auswaschungen achten. Zweimal, bei 12S 0494834 4298940 und 12 S 0493351 4298039 halten wir uns rechts. Beide abgehende Spuren enden nach kurzer Wegstrecke. Sie dienen lediglich als Zufahrt zu zwei kleinen Staubecken, die als Viehtränken dienen.
Durch die oft tiefroten Red Ledges ziehen sich immer wieder schwarze "Mauern", sogenannte Dikes. Es handelt sich um ein vulkanisches Feature. Zu Zeiten vulkanischer Aktivitäten stieg Magma durch Klüfte auf und erkaltete darin. Die spätere Erosion legte das basaltische Material frei.
Noch immer auf einer guten Dirtroad erreicht man bei 12S 0491519 4293076 eine Gabelung der Road. Wir fahren nach links in Richtung Osten. Es ist die Road durch den Kimball Draw, durch den man unter anderem zur historischen Copper Globe Mine gelangen kann. Rechts geht es weiter zum Cathedral Valley.
Auch diese Road befindet sich meistens in gutem Zustand. Kimball Draw wird nach Osten hin enger. Bei 12S 0493388 4292670 zweigt nach rechts ein kleiner Wash ab. Die Spur ist leicht zu übersehen. Folgt man ihr führt der Trail auf eine Hochfläche südlich des Kimball Draws. Von hier hat man erste schöne Blicke über Badlands im Süden und hinüber zu den Fishlake Mountains. Bei 12S 0494279 4291412 gabelt sich die Spur erneut. DInzwischen befindet man sich im grauen Clay. Die richtige Spur führt nach rechts mit einigem Gefälle hinunter in den Cat Canyon. Normalerweise kein grosses Hindernis, nur bei Nässe sollte man die Strecke meiden.
Die Spur überquert den Wash, zieht durch den Gegenhang wieder hinauf auf das höher liegende Land. In mehr oder weniger südsüdöstlicher Richtung. Nach rund 2 Meilen wird der Dizzy Trail Canyon erreicht und durchquert. Nachdem der Trail erneut die Hochfläche erreicht hat gabelt er sich bei 12S 0496423 4288106. Die rechte Spur findet man noch auf den genauen USGS-Karten, die linke aber nicht. Diese ist aber die richtige, führt uns nach Osten.
Hier ist das Land der Wild Horses. Kleine Rudel Wildpferde sind uns mehrfach begegnet. Wirklich nahe lassen sie einen aber nicht heran.
Nach einer guten weiteren halben Meile führt die Spur in den Poncho Wash. Hier wird der Weg enger und steiniger. 4WD kann notwenig sein.
Eine weitere Meile und vor uns öffnet sich ein weites, grünes Tal. Und am Horizont steht - nomen est omen - Horizon Arch! Eine imposante Erscheinung.
So schön und sanft das Tal fürs Auge ist, hier folgt der wahrscheinlich schwierigeste Abschnitt des Trails. Die Spur ist stellenweise tief eingefahren und sehr sandig.
Nicht nur das Tal und der Arch sind ungewöhnlich, die Türme und Felsbastionen, die schroff aufragen, sind es auch.
Man könnte meinen, die Spur führte bis zum Arch. Das ist nicht richtig. Unterhalb des Hangs der hinauf zum Arch steigt, gabelt sie sich. Wir wählen erst einmal die rechte, die um den grossen Turm rechts vom Arch herumzieht. Nach wenigen hundert Metern endet die Spur an einem recht spektakulären Punkt.
Jetzt geht es zurück zur Gabelung des Weges und auf die andere Seite. Dort führt die Spur zu einem Platz, an dem locals gelegentlich zelten. Die kleinen Steinkreise der Feuerstellen zeigen das. Dann ist auch hier der Weg zuende und eine steinerne Schräge zieht sich zwischen zwei steinernen Türmen bis zum Arch hinauf.
Wir wollen versuchen, in die Öffnung des Bogens zu gelangen. Man kann relativ leicht herankommen, aber für uns beibt der Blick dann doch verwehrt. Das Loch ist einfach zu weit oben in der steinernen Mauer.
Ein Pfad führt oberhalb des Steilhangs, der in den benachbarten Canyon abfällt, entlang. Vielleicht kann man den Arch umrunden? Beim Abstieg vom Arch geht der Blick weit über das The Dike genannte Gebiet.
Wir wandern los, was anfangs auch ganz easy ist. Allerdings wird das Gelände steiler, fällt zum Canyon neben uns stark ab. Auf dem schiefen Untergrund liegt zudem lockeres Material. Für mich ist das schon sehr schräg. Lady kann besser damit umgehen, findet recht einfach Wege über die schwierigen Stellen.
Danach wirds wieder leichter, ich kann aufatmen! Am Ende der Felsenburg eröffnen sich neue Ausblicke, auch auf Dinge, die wir schon aus ganz anderer Perspektive gesehen haben. Tief unter uns zieht sich eine recht bekannte Dirtroad hin - Reds Canyon Loop!
Nördlich der Look steigen die Cliffs terrassenförmig an, was von unten nicht zu erkennen ist. Aber auch von dort - z.B. bei einem Abstecher zur Lucky Strike Mine - sind imposante Cliffs zu sehen.
Wir sind in Zeitnot! Die Sonne nähert sich dem Kamm der Fishlake Mountains. Für eine vollständige Umrundung des Arches haben wir offenbar keine Zeit mehr. Wir sind auch nicht sicher, ob der Trail wirlich ganz herumführt? (Er führt herum, wie wir später erfahren.) Jetzt heisst es, sich noch einmal zu überwinden und die schrägen Passagen zu überqueren. Dieses mal suche ich mir einen (beschwerlichen) Weg höher oben durch die Wacholderbüsche. Eigentlich auch nicht besser Die Aussicht entschädigt für vieles!
Als wir den Arch passiert haben, steigen wir noch in die Lücke zwischen der Felsenburg und dem benachbarten Felsturm und finden eine Überraschung: Hier liegt hoch über dem Poor Canyon eine Art Aussichtsplatz mit Balustrade - ein richtiger Logenplatz!
Noch eine Entdeckung! Dieses "Urgetier" wacht neben dem Felsturm über Poor Canyon.
Wir laufen den Felshang hinunter zum Abstellplatz unseres Autos. Es wird Zeit, wenn wir noch einigermassen im Hellen die Interstate erreichen wollen. Nicht weit vom Auto entfernt stossen wir dann noch auf einen PLatz, an dem so etwas wie Moqui Marbles liegen.
Karten: