Dead Horse Point
Dead Horse Point State Park ist ein beliebtes Touristenziel auf einem Felssporn hoch über dem Colorado River. Leicht auf Teer zu erreichen und auf dem Weg zum Canyonlands National Park, Island in the Sky - District bekommt man eine grossartige Aussicht geboten. Das Cliff auf dem man sich befindet ragt immerhin um die 600 Meter fast senkrecht über den grossen Fluss auf.
Die Parkfläche beträgt gute 21 km², 99% der Besucher interessieren sich allerdings nur für dir Felsspitze ganz im Süden (Fläche ca. 1 km²). Das grössere Gebiet auf Big Flat wird meist ausgelassen. Was viele nicht wissen: Wer Long Canyon besucht, fährt, sobald die Road auf die Hochfläche hinaufgeklettert ist, für ca. 400 Meter durch das Gebiet des State Parks. Bemerken wird man davon nichts.
Östlich des gut besuchten Aussichtspunkts befinden sich zwei weitere Felsnasen oberhalb der Potash Mine. Ein Trail (4WD) führt dorthin, man muss aber jeweils die letzte Meile laufen. Gleiches gilt für einen Punkt weiter im Westen, der im letzten Jahrtausend gerne das Ziel gewerblicher Pseudo-Adventure-Touren war. Dieser Sporn liegt knapp ausserhalb des State Parks.
Die üblichen Photos gibt es hier nicht, sondern einige Aufnahmen aus anderen Perspektiven:
Kennen Sie das Roadmovie "Thelma & Louise"? Die Endszene entstand hier unterhalb des Dead Horse Points auf der ebenen Fläche auf der man die Potash Road sieht. Zum Fluss hinunter sind es nochmal 100 Meter. Links gegenüber der Gooseneck-Spitze kann man noch schwach die Spuren erkennen, die die Filmcrew hinterliess.
Vom Gooseneck gibt es sehr alte Photographien, denen man 150(?) Jahre später neuzeitliche mit gleichen Standpunkten der Kamera und gleichen Blickwinkeln gegenüber stellte. Verändert hat sich nichts!
Wer den Dead Horse Point besucht bekommt eine Geschichte erzählt, die erklären soll wie es zu dem Namen kam.
Angeblich hatten Cowboys Wildpferde zusammengetrieben und auf dem Felssporn mit Hilfe von Gestrüpp und einem Zaun über die sehr enge Zugangsstelle, die schon fast gratartig erscheint, eingesperrt. Die besten sollen sie zum Zähmen mitgenommen haben, der Rest verhungerte und verdurstete angeblich hier oben.
Ob das so stimmt ist mehr als fragwürdig! Tom McCourt, der Autor mit ausgezeichneten Kenntnissen von Gegend und Geschichte berichtet, Sam Taylor, langjähriger Herausgeber der Moab Times-Independent habe ihm erzählt, es wäre alles ganz anders gewesen.
Auf der Hochfläche nördlich des View Points habe es eine Anzahl tiefer Potholes gegeben, in denen sich Regenwasser sammelte. Tiere nutzten diese natürlichen Tränken gerne, aber im Laufe eines langen Sommers sank der Wasserstand immer mehr ab. Dadurch wurde es für die Tiere schwieriger, ans Wasser zu gelangen. Manches Tier glitt auf den steilen Steinwänden aus, stürzte ins Wasser und verendete dort, weil es keine Chance gab, aus dem Loch zu entkommen. Daher stamme der Name.
Irgendwann waren es die Rancher leid, immer wieder Tiere auf diesem Weg zu verlieren und verfüllten die Potholes.
Taylor bezog sich auf einen alten Cowboy, der ihm auch berichtet hatte: " Da gabs überhaupt keine Pferde, nur Esel! Aber man konnte den Ort ja schlecht "Dead Ass Point" nennen!" Taylor, ganz Gentleman, schrieb diese Beieichnung allerdings "Dead A__ Point".
(Aus Tom Mc Court: The Moab Storiy from Cowpoke to Bike Spokes; Johnson Books; ISBN 978-1-55566-396-4)