Chaining
Gelesen hatten wir schon davon, vom Chaining. Diese Methode wurde früher angewandt um mit Pinions und Juniper bewachsene Flächen quasi zu roden. Damit sollte neues Weideland für Vieh entstehen, denn die vorhandenen Flächen waren in der ersten Hälfte des 20. Jh. stark überweidet. Umweltschäden - man nannte sie wohl noch nicht so - waren die Folge. Immer öfter so gravierend, dass Flächen gar nicht mehr nutzbar waren. Also wollte man Ersatz schaffen.
Problematisch, dass der niedrige Wald aus Nadelbäumen und Wacholdern nur mit grossem Aufwand zu roden war. Die traditionelle Methode erschien nahezu aussichtslos.
Man behalf sich mit folgendem brachialen Vorgehen: Zwei schwere Bulldozer fuhren parallel zueinander, zwischen ihnen war eine schwere Eisenkette - meist Ankerketten von abgewrackten grossen (Kriegs-)Schiffen - gespannt, die die Bäume einfach um- bzw. ausriss.
Damit sollte kleineren Pflanzen, die als Viehnahrung dienten, neuer Raum geschaffen werden. Funktioniert hat das Ganze nicht sonderlich gut. Es blieben enorme Mengen abgeholzten Materials vor Ort. Wurden sie nicht beiseite geschafft, waren die "neuen" Flächen fürs Vieh kaum nutzbar. Also schleppte man die ausgerissenen Bäume an den Rand der Areale, häufte sie dort zu einer Art Wällen auf.
Wir haben solche Wälle in den 1990/2000er Jahren noch neben der UT 46 zwischen LaSal Junction und LaSal gesehen. Das Material muss dort schon Jahrzehnte gelegen haben. Im trockenen Klima geht der Verfall nur sehr langsam vonstatten.
Ebenfalls in den 1990ern entdeckten wir in den Henry Mountains neben der Road zum Stanton Pass eine zurückgelassene Chaining-Kette. Die Methode selbst war schon vor längerer Zeit verboten worden.
Wahrscheinlich um die Wirkung zu verbessern hatte man an die Kettenglieder zusätzlich Bahnschienenstücke angeschweisst.
Die Grösse der Kette ist enorm, die Bulldozer müssen es auch gewesen sein!