Hole in the Rock
Hole in the Rock kennen viele - jenen historischen Punkt, an der eine Mormonen-Expedition ihre Wägen samt Vieh und die Menschen hinterher hinunter in den Glen Canyon abseilten, den Fluss überwanden und auf der anderen Seite in Richtung nordwestliches New Mexico weiterzogen.
Sie kamen im Übrigen nie bis zu ihrem Bestimmungsort. Völlig ausgepowert blieben sie einige zehn Meilen von Ziel entfernt und liessen sich dort nieder.
Warum sie so am Ende ihrer Kräfte waren, erschliesst sich, wenn man die Stelle näher betrachtet, an der sie einen "Trail" hinab in den Canyon bauten. Am besten kann man die furchterregende Stelle einschätzen, wenn man sie nicht von oben, sondern von unten sieht. Eigenlich kaum vorstellbar, dass man hier vollbeladenen Wägen herunter "fuhr". Eine fast übermenschliche Leistung. Das kein Unglück dabei geschah grenzt fast an ein Wunder.
Und trotzdem erschliesst der heutige Blick aus einem Boot auf dem Powell Reservoir nicht die vollständige Dramatik, liegt doch die Hälfte der Route heute im Stausee verborgen. Das fürchterliche Gefälle war in Wirklichkeit doppelt so lang!
Am südlichen Ufer des Colorado Rivers waren die Bedingungen zuerst einmal etwas besser, aber noch lagen Wilson Mesa, Snow Flats und die Comb Ridge vor der Truppe. Mehrfach mussten sie sich ihren Weg über steile Cliffs in die Tiefe sprengen (Lake Canyon, Clay Hills, The Twist)
Eine heute fast übermenschlich erscheinende Leistung, insbesondere wenn man bedenkt, dass Frauen und Kinder dabei waren.