Yankee Girl Mine
Jenseits des Red Mountain Pass an der US 550 gelegen gehörte Guston zu der Gruppe von Mining Camps nördlich von Silverton. In Tal unterhalb des Red Mountains auf über 3.000 Meter Höhe liegend war Guston die Heimat der reichen Minen Yankee Girl, Vanderbilt u.a..
1888 baute Otto Mears die Silverton Railroad von Silverton über Chattanooga hinauf auf den Red Mountain Pass und hinein ins nördliche Tal bis Albany. Die Verbindung durch den Uncomphagre Canyon hinab nach Ouray blieb Mears Traum, wurde nie verwirklicht.
Aber auch so war die Streckenführung ambitiös. Nach dem Start entlang des Mineral Creeks nach Chattanooga war sie noch einfach, weil relativ eben. Chattanooga, - heute kaum noch auffindbar - liegt am südlichen Fuss des Red Mountain Pass. Hier traf man auf die erste Herausforderung! Der Schienenstrang von Süden kommend, zeigte in die falschen Richtung um die Steigung angehen zu können. Zuerst schien es so, als müsste man ein Switchback bauen, den Zug also in seiner Laufrichtung umkehren, was technisch äusserst unschön ist.
Mears und seinen Ingenieuren gelang eine Meisterleistung. Sie verlegten westlich von Chattanooga die bis heute bei Eisenbahnfreunden berühmte "Chattanooga Loop";, eine bis an die Grenzen des technisch möglichen enge 180° - Kurve. Hinter dieser Kurve begann der steile Aufstieg zur Passhöhe. 7% Steigung! Mears bewältigte dies ohne Zahnstange! Die Strecke - zusammen mit der von Eureka nach Animas Fork - ebenfalls eine Mears-Konstruktion - gilt bis heute als die steilste jemals realisierte Eisenbahnlinie ohne Zahnradantrieb. Das Grade kann an verschiedenen Stellen nicht weit von der US 550 bestaunt werden.
Der Red Mountain Pass wurde überwunden und ein neues Hindernis tat sich auf. Der Abstieg ins Tal war zu steil! Wieder entwickelte Mears eine geniale Lösung. Die Strecke wich nach Osten in die Corkscrew Gulch aus. Für eine Loop war kein Raum. So wurde eine Drehscheibe installiert, die das Drehen der Lok ermöglichte um die Fahrt vor dem durch die Drehscheibe durchgeschobenen Zug fortzusetzen. Reste des Bauwerks sind noch heute zu finden.
Durch diese Strecke waren die Minen mit der Aussenwelt verbunden. Der Abbau wurde rentabel, die Bevölkerungszahl in den Camps stieg an. Personenverkehr wurde eingerichtet. Mit Speisewagen! Jahresfahrkarten, aus Metall geprägt, gaben dem Ganzen einen edlen Touch.
Heute stellt die Gegend um Guston, Albany und Red Mountain ein ökologisches Problem dar. Die Halden sind extrem mit Schwermetallen belastet. Daher wurden verschiedene Projekte gestartet, diese Ablagerungen von der Aussenwelt abzuschliessen, insbesondere Regenwasser abzuhalten.
Das tut der Schönheit der Berge keinen Abbruch. Besonders im September, wenn sich die Aspen gelb färben, ein Farbenrausch! Der zimtrote Red Mountain zusammen mit gelborangen Aspen und dunkelgrünen Nadelwäldern. Hinzu kommt azurblauer Himmel und gelegentlich die ersten weissen Gipfelspitzen.