Oberfräsen
Einige ältere Artikel zum Thema Oberfräse gibt es auf dieser Website schon, sie beziehen sich bisher ausschliesslich auf im Frästisch eingesetzte Maschinen. Hier soll ein Vergleich zweier handgeführter Maschinen erfolgen. Dieser ist naturgegeben subjektiv, beruht auf individuell gemachten Erfahrungen.
In 2004 wurde eine Oberfräse Festool OF 1010 EBQ® erworben, in 2011 eine sehr viel leistungsstärkere Casals CT 3000 VCE®, die auch schon handgeführt eingesetzt wurde, aber normalerweise fest im Frästisch eingebaut ist. Sie soll hier keine grosse Rolle spielen. 2013 kam eine mittelstarke DeWalt DW 622® hinzu, die von der physikalischen Grösse noch mit der Festool-Maschine verglichen werden kann.
Spezifikationen
Während die Festool 1010 Watt aufnimmt sind es bei der Dewalt 1.400 Watt. Die Maschinengewichte betragen 2,7 Kg respektive 4,1 Kg. Beide Maschinen verfügen über Sanftanlauf und Motorbremse. Die Drehzahlen sind zwischen 10 - 24.000 U/min (Festool) bzw. 8 - 24.000 (Dewalt) regelbar. Bei der Festool-Maschine können Spannzangen von 6 bis 8 mm eingesetzt werden, bei der Dewalt solche von 6 bis 12,7 mm (1/2 inch). Im Lieferumfang sind jeweils eine 8 mm - Spannzange, bei der Dewalt zusätzlich eine 12 mm Spannzange enthalten.
Die Maschinen besitzen eine Hubhöhe von 55 mm. Die Fräswelle kann für den Fräserwechsel jeweils über eine Taste blockiert werden. Schlüsselweite der Überwurfmutter 19 mm (Festool) bzw. 22 mm (Dewalt).
Beide elektrische Anschlusskabel sind ca 4 Meter lang, das der Festool ist abnehmbar. Dreistufige Revolveranschläge sowie nullbare Tiefeneinstellungen mit Feineinstellung an beiden Maschinen.
Parallelanschläge mit 8mm starken Führungsstangen befinden sich im Lieferumfang. Beide Maschinen verfügen natürlich über einen Anschluss zur Spanabsaugung.
Viele Angaben gelten auch für die Dewalt DW 621. Abweichend ist deren niedrigere Leistung von 1.100 Watt. Daraus resultiert der Wegfall der grossen Spannzangen mit 12 bzw. 12,7 mm. Das Gewicht liegt mit 3,1 kg deutlich niedriger.
Ein Vergleich mit Johannes Müllerheims Elu MOF 97 - identisch mit der DW 621 - ergab ein etwas anderes Bild: Seine Fräse und die DW 622 sind äusserlich - wenn man von der Farbgebung absieht - völlig baugleich. Von aussen betrachtet unterscheidet sich lediglich die Fräswelle, die bei der MOF 97/DW 621 etwas schlanker ausfällt. Interessant ist aber auch, dass beide Maschinen offenbar gleich schwer sind: 4,1 Kg.
Führung der Maschine
Beide Maschinen besitzen einen Drehknopf als Führungsgriff, der gleichzeitig die Säulenklemmfunktion auslöst. Gegenüber gibt es erhebliche Unterschiede. Während die Festool einen sog. "Pistolengriff" besitzt, ist bei der Dewalt ein herkömmlicher zweiter Knopf angebracht. In beiden Fällen befinden sich ein-/Ausschalter und Schalterfeststeller in diesem Griff.
Die von Festool propagierte Einhandführung ist oft nicht zu realisieren, was aber an den Angewohnheiten des Benutzers liegen mag. Hinzu kommt, dass aus Sicherheitsgründen stets beide Hände an der Maschine sein sollten.
An sich gilt die Regel, dass Führungsgriffe möglichst tief an der Maschine angebracht sein sollen. Verbreiterte Bodenplatten besitzen daher oft eigene, direkt an dieser Platte befestigte Griffe. Bei der Dewalt befinden sich beide Griffe nahezu am tiefstmöglichen Punkt des Motorgehäuses, bei der Festool ist das im Fall des Pistolengriffs leider anders und damit weniger praxisgerecht.
Das Eintauchen braucht bei der OF 1010 sehr wenig Kraft, die DW 622 fordert da etwas mehr. Dafür ist die Rückstellkraft der OF 1010 an der vorliegenden Maschine so gering, dass der Fräsmotor nicht von allein in die höchste Stellung zurückgedrückt wird. Der Fräsmotor bleibt so ca. auf 2/3 der Strecke hängen, muss mit mit der Hand angehoben werden.
Kopierringe
Bei beiden Maschinen können Kopierringe von unten in die Grundplatte eingesetzt werden, die (zufälligerweise?) den gleichen Aussendurchmesser haben, die Befestigungen sind allerdings unterschiedlich, auch wenn sie bei beiden Maschinen mittels zweier Schrauben erfolgt. Im Fall der Festool muss zuerst ein Kunststoffring losgeschraubt und entfernt werden, bei der Dewalt wird der Kopierring direkt eingesetzt.
Da die Kopierringe gleiche Aussendurchmesser aufweisen, kann der Festool-Ring auch bei der Dewalt eingesetzt, aber nicht ohne Modifikation befestigt werden. Interessant ist dabei folgendes:
Bei Festool wird ein Zentrierkegel zwingend benötigt, um den Ring auszurichten, bei Dewalt ist das überflüssig. Setzt man nun den Festool-Ring in der Dewalt ein, ist erstaunlicherweise ein Zentrieren ebenfalls nicht erforderlich. Das liegt daran, dass hier die Aufnahme für den Ring mit wesentlich höherer Präzision in die Grundplatte eingefräst ist. Während die Toleranz an der DW 622 um 0,1 mm beträgt, sind bei der vorliegenden OF 1010 über 1,5 mm messbar.
Weiter fallen die recht grossen Unterschiede in den Durchbrüchen der Ringe auf (siehe Bilder oben). Die Spanabsaugung nach oben wird bei Festool stärker gestört als bei Dewalt.
Staubabsaugung
Beide Maschinen verfügen über Absaugstutzen zum Anschluss eines Werkstattsaugers oder einer Absauganlage. Die Ausführungen sind allerdings vom Konzept her grundverschieden. Das beginnt schon damit, dass an der OF 1010 ohne Hilfsmittel gar kein Absaugschlauch anschliessbar ist, weil der Stutzen nicht rund, sondern oval ausgeführt wurde. Man benötigt ein flexibles Gummistück, das zwischen Schlauchstutzen und Maschine eingefügt werden muss. Festool liefert dieses Teil als aufpreispflichtiges Zubehör.
Zweiter wesentlicher Unterschied: Die Staubabsaugung der Festool führt horizontal aus der Grundplatte heraus, die der Dewalt ist senkrecht nach oben gerichtet. Ganz oben befindet sich ein um 360° drehbares abgewinkeltes Rohrstück, so dass die Richtung, in der der Absaugschlauch von der Maschine wegführt, frei wählbar ist. Ein flexibles Zwischenstück ist nicht erforderlich, der Schlauchstutzen passt direkt an die Maschine.
Auch der Kanal, der die Späne rund um den Fräser absaugt ist sehr verschieden:
Die Unterschiede im Bereich Absaugung sind überdeutlich . Bei der Dewalt ist die Absaugleistung hervorragend (die grosse Casals kann fast mithalten). Die OF 1010 fällt gegenüber diesen beiden Maschinen stark ab, muss zwei Klassen darunter angesiedelt werden. In manchen Situationen darf man die Absaugung nahezu als Totalausfall bezeichnen.
Der Absaugkanal in der Bodenplatte der OF 1010 ist eng und verwinkelt. Produziert ein Fräser schöne lange Späne, neigt der Kanal zur Verstopfung, was vermutlich noch durch den ovalen Anschlussstutzen begünstigt wird. Im Gegensatz dazu setzt die DW 622 dem Spanabfluss mit einem weiten, geraden Kanal wenig Widerstand entgegen.
Ein gravierendes Problem ist der waagerechte Schlauchanschluss bei der OF 1010. Nicht nur, dass man die Richtung des Schlauchs nicht bestimmen kann, er läuft auch noch flach über das Fräsgut bzw. eine Führungssschiene, wird sich zwangsläufig mit seinen Rillen an den Kanten oder Spannelementen verfangen. Das führt dazu, dass entweder die Fräse in der Vorwärtsbewegung ausgebremst wird oder der Schlauch mit dem ziemlich labilen Gummianschluss vom Maschinenstutzen abrutscht. Eine technisch ausgesprochen fragwürdige Variante.
Besonders deutlich wird das Dilemma der OF 1010, wenn man mit Hilfe eines Fräszirkels Kreise von kleinem bis mittlerem Duchmesser (< 400mm) fräsen will. Dabei versagt der nicht drehbare Schlauchanschluss vollständig. Bei einer 360°-Drehung würde der Absaugschlauch die Maschine einwickeln.
Die gelegentlich propagierte Lösung, sich den Absaugschlauch über die Schulter zu legen um so ein Verhaken an den Werkstückkanten zu vermeiden kann meiner Meinung nach bei der OF 1010 bestenfalls als grober Unfug bezeichnet werden, weil der nun nach oben abknickende Schlauch mit nahezu 100%iger Sicherheit dazu führt, dass die Gummimuffe während des Fräsens von der Maschine abrutscht. (Nichts gegen das generelle Führen von Schlauch und Anschlusskabel über die Schulter - bei anderen Oberfräsen!)
Stromzuführung
Die Stromzuführung ähnelt etwas der Situation bei der Staubabsaugung. Festool hat diese horizontal am Pistolengriff angebracht, Dewalt bevorzugt ein nach oben weggehendes Kabel, so wie es bei vielen Oberfräsen Standard ist. Wenn auch nicht mit der gleichen Brisanz kann sich auch die elektrische Leitung leichter im Fräsgut verhaken, wenn sie nicht nach oben weggeführt wird..
Das Kabel der Dewalt kommt deutlich dicker daher, hat deswegen aber keine geringere Flexibilität. Natürlich stellt es einen Vorteil dar, Kabel und Maschine trennen zu können. Ob das wesentlich ist, muss der Anwender individuell entscheiden, beim Verstauen lässt sich die Fräse ohne Kabel deutlich leichter handhaben.
Beide Maschinen verfügen über eine Rastfunktion des Netzschalters. Diese ist bei der Festool sehr intuitiv zu bedienen, bei der Dewalt hingegen nichts für Grobmotoriker. Hier gäbe es durchaus Verbesserungspotential.
Parallelanschlag
Beide Maschinen werden mit Parallelanschlag geliefert, beide arbeiten mit 8 mm starken Führungsstangen (die Casals hingegen mit 12 mm, aber in einer anderen Leistungsklasse!). Trotzdem finden sich gravierende Unterschiede.
Der Dewalt-Anschlag besteht aus profiliertem, gesicktem Blech. Eine Feineinstellung ist integriert, die Gleitbacken sind verstellbar, so dass die Lücke rund um den Fräser weitgehend geschlossen werden kann. Zusätzlich ist ein Staubabsaugungsanschluss integriert, der zusammen mit einem ebenfalls mitgelieferten Verschluss für den Überkopfschlauchanschluss an der Fräse eine gut funktionierende Absaugung auf Fräserhöhe ermöglicht.
Dagegen fällt der Anschlag der OF 1010 stark ab. Schon optisch hält man ihn eher für ein sehr einfaches Fernostprodukt, es fehlt ihm die Feineinstellung. Diese kann für zusätzliches Geld erworben werden, lässt allerdings eine Einstellskala vermissen. Der Anwender darf schätzen oder mit einem Messschieber hantieren. Ausserdem verkürzt sich bei Anbringung der Feineinstellung die nutzbare Länge der Führungsstangen deutlich. Im Endeffekt verliert man ca. 10 cm gegenüber der DW 622. Das ist nicht unerheblich.
Gleitbacken aus Kunststoff besitzt der Anschlag der OF 1010 zwar auch, doch sind diese nicht geschraubt, sondern eingeklipst, nicht verschiebbar. Die Möglichkeit, den Anschlag auf den Fräserdurchmesser einzustellen sucht man vergebens. Ähnlich ist es mit der Staubabsaugung. Dem OF 1010-Anschlag fehlt dazu der Anschluss, es gibt nur eine Spanfanghaube. Zusammen mit der nur mässig funktionierenden Absaugung durch die Grundplatte ein erhebliches Manko.
Frästiefenjustierung
Einer der besonders wichtigen Aspekte bei jeder Oberfräse ist die Einstellung der Frästiefe und deren exakte Einhaltung während des Betriebs. Eine Nullfunktion sollte vorhanden sein, um lästige, fehlerträchtige Rechnereien zu vermeiden; eine Feineinstellung ist sehr hilfreich.
Bei der Festool OF 1010 wird die Frästiefe ganz traditionell über eine verschiebbare und festklemmbare Stange justiert, die auf einem Revolveranschlag aufsetzt. Ein Plastikschieber dient als einstellbare Nullmarkierung. Die Klemmung ist im Bild oben rechts als Hebel zu sehen, das schwarze Schiebestück links markiert die Nullung auf der Skala links.
Über eine Feineinstellung - grünes Rad mit Skala oben - kann in einem Bereich von 8,5 mm eine Veränderung der Frästiefe in 0,1 mm - Schritten erfolgen, ohne die Klemmung der Anschlagstange lösen zu müssen.
Die Stifte im Revolveranschlag sind ebenfalls justierbar.
Die Dewalt DW 622 arbeitet ebenfalls mit dreistufigem Revolveranschlag und verstellbarer und klemmbarer Stange. Eine Feineinstellung wurde in die Stange integriert.
Die Frästiefeneinstellung wird mit dem skalierten Drehrad neben der Stange vorgenommen. (Zahnrad und Zahnstange). Die Skalierung verfügt über eine Nullung. Geklemmt wird mittels der Schraube links vom Einstellrad.
Die Feineinstellung erfolgt mittels des oben an der Anschlagstange angebrachten, skalierten Drehknopfs mit einem Einstellweg von 22,5 mm.
Eine Besonderheit stellt die mögliche feste Kopplung von Motor und Grundplatte dar. Dazu wird der Anschlagstift entfernt und durch einen Feineinsteller ersetzt. Der Koppelstift ist allerdings nicht im Standardlieferumfang enthalten, kostet ca. € 14 zusätzlich (2013).
Bei beiden Maschinen erfolgt die Säulenklemmung zur Fixierung der Frästiefeneinstellung mit dem linken Führungsknopf.
Theoretisch sollten die Vorrichtungen zur Frästiefeneinstellung bis auf den viel grösseren Feineinstellweg der Dewalt technisch gleichwertig sein. Die Praxis sieht etwas anders aus. Aufgrund der wesentlich kürzeren Betriebszeit der Dewalt-Fräse sind die Erkenntnisse zu eventuell vorhandenen Problemen natürlich nicht so fundiert wie jene zur Festool-Fräse.
Der Schieber zur Nulleinstellung der Festool war ab Werk ungenau. Die Missweisung betrug ca. 1,5 Millimeter. Korrigiert wurde das später durch den Einbau einer entsprechenden Distanzscheibe über dem Feineinsteller.
Der Feineinsteller selbst stellte sich als Ursache eines schwerwiegenderen Problems heraus. Immer wieder veränderte sich während des Betriebs die Frästiefe selbständig. Anfangs geriet die Säulenklemmung in Verdacht. Aber auch bei geringerem Druck kam es zu Veränderungen im Bereich mehrerer Millimeter.
Der Feineinstellungsmechanismus war der Verursacher! Während die Fräse lief, begann sich das Einstellungsrad zu drehen und damit den Anschlagstift zu verstellen. Damit war keine Wiederholgenauigkeit mehr gegeben.
Dem Hersteller ist das Problem offenbar gut bekannt. Auf der Holz-Handwerk (Messe) in Nürnberg angesprochen wusste man sofort Bescheid, hätte die Maschine auch nach Ablauf der Garantie repariert. Ein Reparatursatz, der zugesandt wurde, sollte Besserung bringen. Dabei mussten eine oder zwei Distanzscheiben - die Toleranzen sind scheinbar recht gross - nachträglich in den Feineinstellungsmechanismus eingebaut werden.
Der Umbau ist für jemanden mit etwas technischer Erfahrung und entsprechendem Werkzeug kein Hexenwerk. Allerdings muss man experimentieren, wieviele Scheiben einzusetzen sind.
Spannzangen
Wie schon erwähnt können in die DW 622 Spannzangen von 6; 6,35 (1/4 Zoll); 8; 10; 12 und 12,7 (1/2 Zoll) mm eingesetzt werden.
Für die OF 1010 stehen Spannzangen von 6; 6,35 (1/4 Zoll) und 8 mm zur Verfügung.
In beiden Fällen handelt es sich um Spannzangen, die doppelt schliessen. Für die DW 622 wird ein 22er Gabelschlüssel benötig, für die OF 1010 ein solcher mit 19 mm Maulweite. Die Überwurfmutter der Festool besitzt im vorderen Bereich keinen Sechskant. Da der Korpus der Überwurfmutter bei der Festool kleiner als der Sechskant ist, kann man mit dem Maulschlüssel abrutschen. Die Sechskanthöhe der Dewalt dürfte ca. 2,5 mal grösser sein. (Bei der Casals dient der Mutternkorpus hingegen als eine Art Anschlag für den Maulschlüssel.)
Die effektive Einspanntiefe beträgt 22mm bei der Festool, 25mm bei der Dewalt und 27 mm bei der Casals (nur Referenz!)
Wichtiger erscheint, dass es sich bei der Festool-Spannzange um eine einfache 4-fach geschitzte Spannhülse handelt, während die grösseren Zangen mit 8-fach-Schlitzung aufwarten.
Eine Spannzange der OF 1010 versagte beim Fräsen, dadurch rutschte der Fräser teilweise aus der Maschine. Nicht ungefährlich für Benutzer und Werkstück. Bei der Casals - mit ähnlicher Betriebsstundenzahl - trat so ein Defekt nicht auf, die Dewalt ist für eine Aussage noch zu kurz in Betrieb.
Ein Problem vieler Oberfräsen: Die Spannzange löst sich beim Öffnen abrupt und der Maulschlüssel knallt gegen eine Hubsäule, hinterlässt eventuell eine für die saubere Tauchfunktion hinderliche Kerbe. Daher wird gerne empfohlen, das Werkzeug mittels Schaumstoff und Klebeband zu polstern. Dieser Empfehlung schliesse ich mich an.
Wie die Erfahrung nach einigen Monaten Betrieb zeigt kann sich der glückliche Besitzer einer DW 622 (621) diesen Umbau sparen. Durch die Lage des Revolveranschlags wird eine Kollision des Maulschlüssels mit der Hubsäule verhindert. (Beim Schliessen der Spannzange tritt das Problem nicht auf.)
Sonstiges
- Die OF 1010 verfügt über einen kleinen, aber wirkungsvollen Kippschutz, wenn an der Führungsschiene gearbeitet wird. Etwas Vergleichbares sucht man an der DW 622 leider vergebens.
- Bodenplatte: Aufgrund der wesentlich grösseren Öffnung in der Bodenplatte der DW 622 ist die Gefahr des Abkippens für den Ungeübten deutlich grösser als bei der Festool. Für Arbeiten mit kleineren Fräserdurchmessern wurde daher nachträglich eine weitere Gleitplatte aus Polycarbonat (Handelsname Makrolon®, Lexan®) mit reduzierter Bodenöffnung angefertigt. Wegen der Splittergefahr sollte kein Acrylglas (Plexiglas®) verwendet werden.
- Fräswellenüberstand über die Grundplatte: Festool 9mm, Dewalt 0mm. Beim Frästisch-Einbau sind beide Werte zu klein. Für diese Anwendung ist die OF 1010 von Haus aus etwas schwach, die DW 622 (nicht die 621!) könnte man ansonsten in Erwägung ziehen, allerdings mit erschwerter Bedienung von unterhalb der Tischplatte, da eine Höheneinstellung durch die Grundplatte ebenso fehlt wie eine Fräswellenarretierung durch den Tisch. (Festool äquivalent)
Durch den Fräszangenüberstand bedingt kann bei Fräsern mit einem Durchmesser kleiner als die Spannzange die maximale Hubhöhe der OF 1010 nicht genutzt werden. Bei rund 47mm ist dann effektiv Schluss.
- Die Motorbremse greift bei der OF 1010 mit ca. 2 Sekunden schneller als bei der DW 622, die rund 3 Sekunden bis zum Stillstand benötigt.
- Beide Maschinen werden im Systainer/Koffer geliefert.
- Zubehör gibt es für die Dewalt-Maschine in grossem Umfang, da vieles aus dem Trend-Programm passt. Bei Festool orientiert man sich im Firmenprogramm.
Preise
Bei den Preisen ist Vorsicht geboten, da sich die Angebote je nach Händler deutlich im Lieferumfang unterscheiden können. Normalerweise sollten beide Maschine nahezu gleich teuer angeboten werden, wobei die Festool zu einem geringfügig niedrigeren Preis tendiert.
Eine Bezugsquelle, die beide Maschinen im Programm hat verlangt für die OF 1010 ca. 380 €, für die DW 622 ca. 410 €. Die an sich leistungmässig eher in der Klasse der Festool-Maschine angesiedelte DW 621 ist für knapp unter 335 € zu erhalten. (Stand Dezember 2016)
Lieferumfang OF 1010:
- Parallelanschlag ohne Feineinstellung
- Spannzange 8mm
- Führungsschienenadapter
- Spanfänger
- Maulschlüssel für die Spannzange
- Systainer
Lieferumfang DW 622:
- Parallelanschlag inklusive Feineinstellung
- Spannzange 8mm
- Spannzange 12mm
- Absaugadapter
- Kopierring 24mm
- Maulschlüssel für die Spannzange
- Transportkoffer
Alle Angaben beruhen auf individueller Erfahrung. Andere Benutzer können zu abweichenden Ergebnissen kommen.