Letzte Aktualisierung: 22 May 2018

Devils Racetrack I

Das Schild mit dem Namen des Trails hatten wir zu ersten Mal vor Jahren im North Coal Canyon gesehen! Damals hatten wir andere Ziele, haben uns nicht weiter darum gekümmert. Ausserdem war die Route in der Karte "San Rafael Motorized Route Designations" schwarz, also "most difficult" gekennzeichnet. Für einen Jeep Grand Cherokee, mit dem wir zu der Zeit unterwegs waren sicher nicht der richtige Trail. Hier könnte es durchaus sein, dass das Fahrzeug auch mit einiger Erfahrung hinter dem Steuer an Grenzen kommen würde. Für wirklich schwere Trails ist das Fahrzeug ungeeignet. Da hilft auch die "Trail Rated" - Plakette nicht weiter.

Trotzdem blieb die Route mit dem herausfordernden Namen im Gedächtnis und in 2009, als wir mit dem Hummer H3 unterwegs waren, wollten wir es wissen! Wir fuhren zum südlichen Ende des Trails, so wie in der Einleitung beschrieben und gingen die Spur - mehr ist es nicht! - in der Nähe des Dutchman Arch an.

Devils Racetrack
Das erste Hindernis. Mit etwas Vorsicht war die Stufe in 2009 ganz gut zu meistern.

Ein steiniger Trail ist das! Man kommt nur langsam voran. Es kann nur besser werden. Das wird es aber nicht. Trotz Sonne ist es merkwürdig diesig. Schlecht für die Fernsicht! Immerhin kein Regen!

Devils Racetrack
Nicht allzu viele Besucher werden das Schild und die Anschlagtafel zu Gesicht bekommen.

Durch den steinigen Aufstieg hat der Trail aber nicht viel Höhe gewonnen. Das wird auch so bleiben. Nach Norden hin verliert das Gelände sogar allmählich an Höhe. Dort tastet man sich meistens über die Steinstufen nach unten.

Anfangs liegt links, - somit im Westen,- einer der Arme des South Coal Canyons. Auf der gegenüber liegenden Seite bekommt man den Canyon des Cane Washs zu sehen, der hier oben nicht allzu viele optische Reize zu bieten hat. Generell ist Gelb die dominierende Farbe. Rote Gesteinsschichten gibt es kaum. Das hatten wir auch schon auf der Eva Conover Road erfahren.

Chimney Rock
Chimney Rock. Im Hintergrund das hohe Wasatch Plateau.
Devils Racetrack Trail
So sehen die relativ einfachen Abschnitte des Trails aus.
Devils Racetrack Trail
Oft genug findet man solche Abschnitte.
Devils Racetrack Road
Für ein leistungsfähiges SUV ist es aber kein Problem, hier durchzufahren.
Devils Racetrack Trail
Richtiges Platzieren der Räder - ein Spotter hilft!
Devils Racetrack Trail
Step by step!

Der Trail erreicht den Rand eines Seitenarms der South Coal Canyons und damit auch praktisch seinen höchsten Punkt im Gelände. Nach Norden hin verliert man auf den folgenden eineinhalb Meilen knappe 100 Meter an Höhe.

South Coal Canyon
Unter uns der gelbe South Coal Canyon.

Gelegentlich steht sogar mal ein Marker des BLM. Man kann aber kaum fehl gehen, da Abzweigungen nicht existieren. Eine gäbe es laut USGS-Map, an der sind wird offensichtlich achtlos vorbeigefahren.

BLM Trail Marker
BLM Trail Marker.

Das Szenario wechselt insofern, als dass nach einiger Wegstrecke ein Canyon rechts des Trails auftaucht, an dessen Kante man mehr oder weniger entlangfährt. Auch hier dominiert Gelb. Diesen Canyon kennen wir, allerdings nicht hier in seinem wegelosen oberen Abschnitt. Es handelt sich um den Hauptarm des North Coal Canyons, der nach Süden abgebogen ist.

Arch neben dem Devils Racetrack Trail
Kleiner Arch neben dem Trail.
North Coal Canyon
North Coal Canyon

Nach Nordwesten hin überblickt man das Gebiet zwischen den beiden Hauptarmen des Coal Canyons. Landmarks wie "The Blocks" und "The Twin Priests" liegen im Blickfeld und im Hintergrund begleiten uns die Berge des Wasatch Plateaus.

The Twin Priests
The Twin Priests. Dahinter das Kraftwerk von Castle Dale im Castle Valley.
Devils Racetrack Trail
Devils Racetrack Trail
Devils Racetrack Trail
Devils Racetrack Trail
North Coal Canyon
Gelbes Gestein prägt auch den North Coal Canyon.

Woher kommt die Bezeichnung "Devils Racetrack"? Eine gewisse Ähnlichkeit mit "Hells Backbone", zwischen Boulder und Escalante gelegen, drängt sich auf. In beiden Fällen haben sich Ausläufer zweier Canyons so weit angenähert, das zwischen ihnen nur noch ein schmaler Grat als Trennung zu finden ist. Bei Hells Backbone einige 10 Meter weit, bei Devils Racetrack so um die 200 Meter.

Die Stelle war vermutlich schon im 19. Jahrhundert den Leuten aus dem Castle Valley, die in der Swell Vieh hielten, bekannt. Mit dem Pferd ist der Grat relativ leicht zu überschreiten und man kann dabei sicher auch Vieh treiben. Um die Mitte des 20. Jahrhunderts kamen die Prospektoren. Zwei auf Karten verzeichnete Drill Holes, also Bohrstellen zur Entnahme von Gesteinsproben, findet man auf den genaueren Karten südlich von Devils Racetrack. Man darf spekulieren, ob die Prospektoren mit ihren Jeeps versuchten, auf diesem Weg in die Orte im Castle Valley zu gelangen?

Wie wir inzwischen wissen wird der Trail selbst in ATV-Kreisen als "difficult" gehandelt.

Wir halten am südlichen Ende des Grats an um die Situation zu Fuss in Augenschein zu nehmen. Einfach wird die Überquerung auf jeden Fall nicht. Es sieht nach harter Arbeit für Spotter, Driver und Fahrzeug aus:

North Coal Canyon
Am Beginn des Grats hat man einen guten Blick in den North Coal Canyon.
Devils Racetrack
Der Trail über den Grat. Man hat die Spur mit einem weissen Strich markiert.
North Coal Canyon
Auf der Seite des North Coal Canyons fällt die Wand steil ab.
Devils Racetrack
Lady soll erst mal bleiben wo sie ist. Das Terrain ist doch komplizierter als zuerst gedacht.
Devils Racetrack
Das erste Stück wäre noch relativ einfach....
Devils Racetrack
....danach wird es schwieriger.
Devisl Racetrack
Zwischen den beiden Stangen geht es durch.
Devisl Racetrack
Sollen wir oder sollen wir nicht?

Lady kommt herüber gelaufen und wir beratschlagen das weitere Vorgehen. Wenn wir den Grat angehen würde sie fahren und ich lotsen. Allerdings sind wir hier noch nicht am Ende der schwierigen Strecke und inzwischen ist es nach 5 p.m.. Ich rechne mit mehr als einer halben Stunde, bis wir das Fahrzeug über die Felsen gehoben hätten.

Wir haben auch keine Idee, in welchem Zustand der Trail hinunter in den Coal Canyon ist und wie es im Canyon selbst aussieht. Dort stiessen wir 2 Jahre zuvor auf einen schwierigen Trail mit stellenweise grossen Mengen neu eingelagertem Sandes.

Zuviele Unwägbarkeiten, auch wenn die Herausforderung reizt. Wir laufen zum Auto um den Rückweg in Richtung Dutchman Arch anzutreten. Viel früher als 6 p.m. werden wir die Interstate 70 nicht unterqueren.

Noch ein paar Bilder vom Trail, die auf dem Rückweg entstanden:

Devils Racetrack Trail
Devils Racetrack Trail.
Devils Racetrack Trail
Zurück gehts auch nicht schneller.
Devils Racetrac Trail
In Richtung auf den South Coal Canyon muss man einiges wieder bergauf befahren.
Devils Racetrack Trail
Eine gute halbe Stunde später sind wir wieder am ersten Hindernis des Trails angelangt.

Später, beim Betrachten der Bilder, denken wir beide, es müsste möglich sein, den Grat zu überwinden. Nur - was liegt dahinter? Niemand sagt, das er das alleinige grosse Hindernis auf dem Trail ist. Wir werden es noch einmal probieren, dann aber früher am Tag dort sein.

Das haben wir dann auch getan: Race II