Caves Spring
Wasser in den trockenen Gebieten des Südwestens ist immer etwas Besonderes und viele Erosionsformen sind durch Wasser geschaffen. Dabei muss es sich nicht unbedingt um reissende Flüsse oder rauschende Bäche handeln, auch steter Tropfen höhlt den Stein.
Das wird besonders an den so genannten Quellhorizonten deutlich. Die entstehen dort, wo Niederschlag in Ablagerungen eindringen kann, die porös sind. Liegt unter einer solchen Formation eine andere, nicht durchdringbare Schicht, dann staut sich das Wasser oberhalb dieser dichten Lage. Schneidet nun z.B. ein Canyon durch die trennende Lage, dann kann in der Canyonwand Wasser austreten.
Stärkere Austritte führen durchaus zu Bächen. Einer der bekanntesten Quellpunkte ist Vaseys Paradise im Marble Canyon, an dem sogar ein Wasserfall entsteht. Schwächere Quellen findet man im Poison Spring Canyon. Dort entsteht aus dem Wasser, das aus den Henry Mountains stammt, ein kleiner Bach.
Aber auch dort, wo kein oberflächlich fliessendes Wasser zu sehen ist, hat das Nass seine Spuren hinterlassen. Fast alle Alkoven sind so entstanden. Oft sieht man im Hintergrund der Halbhöhle einen dunklen Punkt. Wenn man genauer hinsieht erkennt man Pflanzenwuchs, der nur aufgrund der hier heraussickernden Feuchtigkeit gedeiht.
Entlang des Yellow Jacket Canyons bzw. den Cliffs nördlich des Squaw Parks findet man einige Alkoven. Es ist aber nicht ganz einfach dorthin zu gelangen und spätestens beim Durchqueren des Yellow Jacket Canyons dürfte für die meisten SUV-Piloten das Ende der Fahnenstange erreicht sein. (Again-And-Again - Hill)
Die interessantesten Alkoven liegen westlich des schwierigen Streckenabschnitts, so dass man eine andere Route wählen sollte um die schwierige Passage zu vermeiden. Wesentlich einfacher gestaltet sich die Anfahrt über das Owl Draw Mining Camp wie im Link beschrieben.
Man fährt an den Gebäuden vorbei nach Südwesten, hält sich bei 12S 0641230 4299288 rechts und folgt dem Trail hinunter in den Owl Wash. Auf der gegenüber liegenden Seite zieht der Weg wieder in die Höhe. Nach einer 3/4 Meile darf man bei 12S 0640149 4299251 die Abzweigung nach links - wiederum hinunter in den Wash - nicht verfehlen. Schnell gelangt man auf eine grasige, relativ ebene Fläche, die sich unterhalb einer rechts verlaufenden Clifflinie erstreckt. Bei 12S 0640236 4298699 bleiben wir geradeaus auf dem Trail. Links könnte man zum Squaw Park und zur UT 128 gelangen, müsste sich aber mit dem schon erwähnten "Again-And-Again - Hill" auseinandersetzen.
Nach einer guten halben Meile hält die Spur direkt auf die Felswand zu und dort wollen wir auch hin.
Im Fuss der Cliffs ist es jetzt am Nachmittag so gegen 4 p.m. schon schattig, was man gerne in Kauf nimmt. Das Photographieren wird dadurch allerdings wegen des hohen Kontrastumfangs nicht einfacher.
Der Baum vor dem Höhleneingang belegt, dass es ein Minimum an Feuchtigkeit geben muss, sonst könnte der Cottonwood Tree hier nicht überleben.
Dreht man den Cliffs den Rücken zu hat man einen weiten Blick:
Noch ein paar Meter weiter findet man eine Höhle, die sich direkt hinter dem Eingang in drei Arme teilt. Zwei davon enden schnell, aber der dritte Arm ist es wert, dass man sich ihn genauer ansieht. Man sollte eine Taschenlampe mitnehmen, wenn man weiter in die Höhle hineingehen möchte.
Allzu tief ist die Höhle nicht, sie endet nach vielleicht 50-60 Metern mit einem halbrunden Abschluss. Hier liegt der immer noch sandige Boden etwas tiefer. Der Sand ist fester, enthält also mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr Feuchtigkeit. Ganz am Ende findet man dann auch eine Pfütze.
Da sind Geräusche! Irgendwie als ob es tropft. Nichts zu sehen, woher sie stammen. Da - wieder! In den kleinen Pool am Ende der Höhle tropft es jedenfalls nicht herein, die Oberfläche bleibt schön spiegelglatt. Trotzdem - es tropft erneut!
Nahe des Zusammentreffens von Boden und Wänden ist der Sand ganz offensichtlich feuchter. Dass Wasser aus Spalten in den Wänden dringt und Tropfen herunterfallen kann ich auch mit Hilfe der Taschenlampe nicht erkennen. Tropf!
Dann wird langsam klar, woher das Geräusch stammt. An den Wänden oberhalb der feuchten Stellen im Sand "wachsen" seltsame Gebilde, ein flechtenähnlicher rauher Belag. Und da drin tropft es.
Der "Bewuchs" besteht aus abgelagerten Mineralien, also einer Art Sinter. Wenn man näher hinschaut, findet man noch mehr Ablagerungen auf dem Sandstein, die seine Oberfläche überziehen.
Anfangs ist die Temperatur angenehm kühl im Vergleich zur Hitze draussen auf der sandigen Ebene, aber dann spürt man die Feuchte und Kühle. Nur mit Jeans und dünnem Tshirt bekleidet sehnt man sich wieder nach etwas mehr Wärme.
Wieder im Freien entdecken wir "Creeping Arch":
Es ist zwar fast 5 p.m. aber etwas haben wir noch vor!
Zwei Jahre später besuchen wir Caves Spring erneut.