Letzte Aktualisierung: 26 May 2018

Wolverton Mill

Viele meinen ja, Hanksville bestände zur Hauptsache aus Tankstellen, Campingplatz und Motel. Alles, was der Reisende eventuell braucht und dazu gehört eben kein historisches oder kulturelles Angebot vor Ort.

Ganz stimmt das so nicht, da findet man schon etwas, auch wenn es mit Hanksville nur mittelbar zu tun hat.

Die grosse Kreuzung, an der sich die UT 24 und die UT 95 treffen ist der Ausgangspunkt. Nach Westen führt die 24 weiter in Richtung Caineville und Capitol Reef. Nach einer halben Meile zweigt nach links - Süden - die 100 West Street ab, der man wiederum für eine halbe Meile folgt. Dort findet sich unter der Adresse 380S 100W die BLM Henry Mountains Field Station. Zuständig für Gebiete südlich von Hanksville, aber nicht wie man denken könnte für Teile der San Rafael Swell, die vom BLM Office in Price betreut wird.

Neben dem Gebäude hat man die restaurierte Wolverton Mill aufgebaut. Sicher gut geschützt, aber auch irgendwie mit ihren 20ft / 6m messenden Mühlrad in der Trockenheit Hanksvilles fehl am Platz.

Man hatte im 19. Jh. in gewissem Umfang Gold in den Henry Mountains geschürft. Noch heute werden Mining Claims nahe des Bromide Basins gehalten. Wirklich rentabel was das Gebiet aber offenbar nie.

Ursprünglich wurde die Mill in den Henry Mountains am Straight Creek von Edwin T. Wolverton, einem Mineningenieur, in 1921 erbaut. Ungewöhnlich ist, dass sie sowohl zum Zerkleinern von Erz wie auch zum Sägen von Holz geeignet war. Genutzt wurde sie wahrscheinlich überwiegend für das Aufsägen von Baumstämmen. Neben der Mill wurden vier Cabins errichtet, die Ansiedlung trug den Namen Camp Rico.

1974 entschloss man sich, die langsam verfallende Mill in den Bergen abzubauen, zu restaurieren und in Hanksville erneut zu errichten. Das grosse Rad wurde mit Hilfe eines Helikopters ausgeflogen. Im Jahr 1986 konnte das Projekt abgeschlossen werden.

Photos 900 Px
Wolverton Mill
Restaurierte Wolverton Mill neben dem BLM-Office in Hanksville

Der 1862 geborene Wolverton verstarb 1930. Die mangelhafte medizinische Versorgung vor Ort trug sicher zu seinem Ableben bei. Er wurde noch bis nach Fruita in Colorado transportiert und möglicherweise operiert. Nach Fruita waren es immerhin um die 130 Meilen / 270 km. Er verstarb schnell, wurde in Green River beigesetzt. Warum man ihn nicht nach Moab brachte, wo es seit ca. 1920 ein Hospital gab, wird nicht berichtet.

Die Ursache seines Ablebens geben die Quellen unterschiedlich an. In jedem Fall wurde er aber von Familienmitgliedern der Ekkers am Straight Creek gefunden und versorgt. Barbara Ekker berichtete, Wolverton habe versucht, einen Nierenstein, der den Harnleiter blockierte, mit Hilfe von Riter Ekker und einem heissgemachten Kupferdraht von aussen zu entfernen. Charles Kelly schreibt ihm die wahrscheinlich letztendlich tödliche Aktion selbst zu. Als Todesursache wird Blutvergiftung genannt. (*)(Charles Kelly war ein bekannter Historiker [3.2.1889 - 19.4.1971] und erster Superintendent des des Capitol Reef N.M. - heute N.P.)

Michael R. Kelsey berichtet hingegen in "Hiking and Exploring Utah`s Henry Mountains and Robbers Roost (Revised Edition 1990; ISBN 0-944510-4-3), Wolverton sei beim Holzrücken gegen einen Baum geschleudert worden. Riter Ekker habe ihn gefunden und mit Hilfe eines Fuhrwerks von der Trachyte Ranch geborgen. Der Verletzte sei an Lungenentzündung gestorben.

Da Kelsey auch an anderen Stellen seiner Texte fragwürdige Beschreibungen abliefert sind die Angaben von Kelly bzw. aus der Familie Ekker glaubwürdiger.

[*] Quelle: Steve Allen: Utah's Canyon Country Place Names; First Edition 2012